Deoch an Doruis: The Tyrconnell

Irischer Single Malt Whiskey unterscheidet sich vom schottischen Single Malt Whisky nicht nur im zusätzlichen „e“. Für das Darren (Trocknen) der gemälzten Gerste für irischen Whiskey wird, anders als für schottischen Whisky, in der Regel kein offenes Torffeuer verwendet. Die gemälzte Gerste kommt bei den meisten irischen Whiskeys daher nicht mit Rauch in Kontakt, wodurch irischer Whiskey grundweg milder als die meist rauchigen schottischen Whiskys ist. Daher halte ich übrigens die irischen Single Malts für die perfekten Einsteigerwhiskeys. Auch wird der irische Single Malt traditionell dreifach destilliert, während der schottische weit überwiegend zweifach destilliert wird. Einen irischen Ausnahmewhiskey haben wir letzte Woche kennen gelernt, den Connemara Peated Single Malt, für den die gemälzte Gerste nicht nur über Torffeuern getrocknet (peated=“getorft“), sondern der auch nur zweimal destilliert wird.

Heute wollen wir uns aber mit einem irischen Single Malt Whiskey beschäftigen, der keine Ausnahme bildet, sondern die traditionellen Eigenschaften eines irischen Single Malt Whiskeys erfüllt: Dem Tyrconnell. Ursprünglich von der A.A. Watts Distillery in Derry produziert, stammt dieser Whiskey heute wie der Connemara aus der Cooleys Distillery in Riverstown.

tyrconnell

 

Farbe: goldgelb.

Nase: süßlich, malzig, fruchtiges Aroma.

Gaumen: weich, süßlich, angenehm fruchtig.

Abgang: leider zu kurz, der Alkohol ist nun recht präsent, aber nicht unangenehm.

Mein Fazit: Wie schon mit meiner Meinung über irische Whiskeys angedeutet – wieder ein Einsteiger- whiskey. Sehr schön balanciert, ausgewogen. Und dennoch: Vor die Wahl gestellt, würde ich den Connemara empfehlen.

 

Doch noch sind die „irischen Wochen“ an dieser Stelle nicht beendet. Vielleicht kann ja der Locke´s Single Malt Irish Whiskey, erneut ein Produkt aus der Cooleys Distillery, dem Connemara den Rang ablaufen.

Oliver Steffens

Jahrgang 1970, wandte sich nach intensiver Beschäftigung mit Weinen und Whiskys der Cocktailbar zu. Selbst einmal in der Gastronomie tätig gewesen, hat ihn dieses Thema nie wirklich losgelassen und so interessiert er sich auch für Barkonzepte und deren Umsetzung.

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