Deoch an Doruis: Clontarf

Der Clontarf Single Malt Whiskey ist einer der jüngeren Vertreter der irischen Whiskeys. David Phelan und Pat Rigney, beide seinerzeit Manager bei Bailey´s, gründeten 1998 ihre eigene Firma Roaring Water Bay Spirits in Dublin. Ihr erstes Produkt war ein vierfach destillierter und holzkohlegefilterter Wodka. Die Namensgebung dieses Wodkas hatte bereits einen starken Bezug zur irischen Geschichte, denn er wurde Boru benannt, nach Brian Boru, dem irischen Hochkönig, der in der Schlacht von Clontarf im Jahre 1014 eine mächtige Wikingerarmee vernichtend schlug.

clontarf

Die Marke Clontarf wurde 2000 aus der Taufe gehoben. Neben dem Namen finden sich noch weitere Bezüge zur Schlacht von Clontarf. So sieht man auf dem Etikett ein mittelalterliches Schwert und Schild, darüber auf der Flasche die Jahreszahl der Schlacht. Die Rückseite der Flasche ziert der Schriftzug Boru.

Ursprünglich wurde dieser Whiskey von der Cooley Distillery produziert. In 2003 fusionierte Roaring Water Bay Spirits mit der US-amerikanischen Great Spirits Company und nannte sich forthin Castle Brands. Great Spirits brachte Knappogue Castle Whiskey mit in die Ehe. Knappogue wird von den Irish Distillers produziert und seit 2005 produzieren diese auch den Clontarf.

Wie der Boru Vodka wird auch der Clontarf durch Holzkohle filtriert, eine Praxis die man für Whiskey sonst nur aus Tennessee, USA kennt.

Farbe: Sehr hell im Glas, erinnert an einen Riessling

Nase: Honig-süß, Holzkohletöne

Gaumen: intensive malzige Süße, sehr mild

Abgang: warm und mild, ziemlich kurz.

Die Holzkohlefiltrierung, english Charcoal Mellowing (to mellow: mildern, weichmachen) macht aus dem Clontarf einen sogar für irische Verhältnisse sehr milden, ziemlich süßen Whiskey. Der Preis dieser Milde ist sicher der Verlust anderer Aromen, die in der Holzkohlefiltrierung verloren gingen, doch kann er sicher Menschen für sich gewinnen, die zuvor behaupteten, keinen Whisk(e)y zu mögen.

Oliver Steffens

Jahrgang 1970, wandte sich nach intensiver Beschäftigung mit Weinen und Whiskys der Cocktailbar zu. Selbst einmal in der Gastronomie tätig gewesen, hat ihn dieses Thema nie wirklich losgelassen und so interessiert er sich auch für Barkonzepte und deren Umsetzung.

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