Deoch an Doruis: Brogans Legacy und The Irishman

Heute möchte ich gleich zwei Irish Single Malts vorstellen, da sie gewisse Gemeinsamkeiten aufweisen.
Es handelt sich dabei um den Brogans Legacy und den The Irishman.

Beide Whiskeys sind 10 Jahre alt, beide werden abwechselnd in Bourbon und Sherry-Fässern gelagert. Auch stammen beide aus derselben Destillerie, nämlich von Bushmills. Besonders auffällig empfand ich, dass beide Flaschen nummeriert sind.
Dieses Procedere macht natürlich Sinn bei limitierten Abfüllungen, wie z.B. Single-Cask-Abfüllungen (Einzelfass). Hierbei stammt der Whisky nur aus einem einzelnen Fass, wobei die abgefüllten Flaschen dann oft auch nummeriert werden. Weitere Beispiele sind Vintage-Whiskeys (Jahrgangs-Abfüllungen) oder auch Nummerierungen von Neuabfüllungen. So wurden z.B. die ersten 100 Flaschen des 2004 erschienenen The Macallan 10yo Fine Oak Whisky nummeriert und vom Whisky Maker von The Macallan, Bob Dalgarno, signiert.

Bei den heute im Rampenlicht stehenden Whiskeys kann ich keine Grund für die Nummerierung der Flaschen erkennen. Weder handelt es sich um limitierte Abfüllungen noch sind diese Whiskeys neu auf dem Markt. Im Gegenteil, es handelt sich um gut verfügbare, eingespielte Produkte. Sicher können zwischen den Batches (Chargen) Unterschiede zu erkennen sein, doch das halte ich hier für eher sekundär.
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Fangen wir mir der Verkostungsnotitzen zum Brogans Legacy, 10yo, 40% Vol., an.

Farbe: Helles Gelb, erinnert an Weisswein.

Nase: malzig-fruchtig, Honignoten

Gaumen: Getreide, scharfer Alkohol

Abgang: lang und warm

Mir ist die alkoholische Schärfe des Brogans Legacy zu kräftig. Sie überdeckt einige der vorhandenen feinen Aromen dieses Whiskeys und erscheint mir insgesamt für einen zehn Jahre gelagerten Whiskey unangemessen.

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Da hat mir der The Irishman, 10yo, 40% Vol. besser gefallen.

Farbe: golden, Honigfarben

Nase: Malzig, mild-floral

Gaumen: sanfte Schärfe, rauchig, malzig-ölig

Abgang: laaaaang…

Ein gelungener Whiskey von der grünen Insel, auch wenn mich der Schraubverschluss stört.

 

 

Nächste Woche schließe ich meine Exkursion durch die Irische Whiskey-Landschaft mit Knappogue Castle 1995 ab, auf den ich mich schon sehr freue, da ich bisher nur Gutes gehört habe..

Oliver Steffens

Jahrgang 1970, wandte sich nach intensiver Beschäftigung mit Weinen und Whiskys der Cocktailbar zu. Selbst einmal in der Gastronomie tätig gewesen, hat ihn dieses Thema nie wirklich losgelassen und so interessiert er sich auch für Barkonzepte und deren Umsetzung.

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