Deoch an Doruis: Knappogue Castle 1995

Dieser Single Malt Whiskey wird seit dem Jahrgang 1993 bei Bushmills destilliert (zuvor bei Cooley) und reift dann 12 Jahre in Bourbon-Fässern. Knappogue Castle wird als Jahrgangswhiskey vertrieben, d.h. der ganze Whiskey einer Abfüllung stammt aus dem gleichen Jahr. Daher variiert der Whiskey von Knappogue Castle, wie ein guter Jahrgangswein, von Jahr zu Jahr in Geruch und Stil.

Die helle Farbe zeugt von der Kaltfiltrierung, der dieses Destillat unterzogen wird. Kaltfiltrierung ist eine  Filtration von Spirituosen wie Whisky nach der Fassreifung, die zu einem klaren Produkt führt. Da bei der Kaltfiltrierung Schwebstoffe wie Proteine und Fettsäuren entfernt werden, führt dies zu einer Geschmacksveränderung. Um diese „Verfälschung“ zu vermeiden, verzichten einige Destillerien auf die Kaltfiltrierung und kennzeichnen ihren Whiskey als Unchillfiltered

Wie in meinem Bericht über den Merrys Single Malt erwähnt, ist es dem Hersteller erlaubt, sein Destillat mit einfacher Zuckerkulör einzufärben. Dies geschieht beim Knappogue Castle jedoch nicht, so dass es bei einer blass-gelben Farbe bleibt.cimg0941

Der Knappogue Castle 1995, 12yo, 40% Vol:

Farbe: wie bereits erwähnt, blass-gelb

Nase: frisch , Honigsüss, malzig, Noten von Bananen

Gaumen: Mild und rund, Honignoten, sanfte, gut balancierte Schärfe

Abgang : Lang, mild und warm

Unter den irischen Whiskeys ist der Knappogue Castle einer meiner Favoriten.

Damit endet also heute meine kleine virtuelle Rundreise durch die Whiskeywelt der grünen Insel. Der Vollständigkeit halber möchte ich noch auf drei irische Single Malts hinweisen, die ich hier nicht vorgestellt hab, da sie nur sehr schwer (und das heißt teuer) zu beziehen sind. Dabei handelt es sich um den Michael Collins, Shanahans und um den Wild Geese.

Einen weiteren Irish Single Malt habe ich ausgelassen: Craoi na Móna. Übersetzt lautet der Name „Herz aus Torf“ und Jim Murray schreibt in seiner Whisky-Bible: „I assume Craoi na Móna means feinty, badly made smoky malt“.

Daher wende ich mich lieber ab nächsten Mittwoch dem schottischen Lowland zu.

Oliver Steffens

Jahrgang 1970, wandte sich nach intensiver Beschäftigung mit Weinen und Whiskys der Cocktailbar zu. Selbst einmal in der Gastronomie tätig gewesen, hat ihn dieses Thema nie wirklich losgelassen und so interessiert er sich auch für Barkonzepte und deren Umsetzung.

1 Kommentar

  1. naqaster

    Schöne Reihe über Irland. Ich freue mich schon auf Schottland. Da hast du dann einiges vor dir. 😉

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