Heute, am offiziellen Geburtstag von Donald Duck, präsentiert trinklaune.de ein fast verlorenes Kleinod donaldistischer Forschung, das uns durch den Donaldisten Jens Peter Kutz, der bei der Materialbeschaffung behilflich war, zugänglich gemacht wurde.
Vor einem Viertel Jahrhundert präsentierte Michael Machatschke, der mittlerweile ein renommierter Redakteur des manager magazins ist eine Untersuchung zum Entenhausener Lieblingstrunk Blubberlutsch (im Amerikanischen: gurgleurp). Dank seiner freundlichen Erlaubnis, können wir nun diese wegweisende Untersuchung in Ausschnitten wiedergeben und werden sie kommentieren.
„Die flüchtige Betrachtung des Angebots scheint zu ergeben, dass wir die Entenhausener Limonade in zwei Kategorien einordnen können: Zum einen finden wir die traditionellen Limonaden, die in klassischer Weise zur Erfrischung dienen und verhältnismäßig leicht herzustellen sind; zum anderen sind es Getränke wie Blubberlutsch, die als Erzeugnisse moderner Nahrungs- und Genussmittelindustrie durch ihre berauschende Wirkung auffallen.
Wenden wir uns nun zunächst den weniger exotischen Limonaden zu:
Limonaden im ursprünglichen Sinn des Wortes sind Zitronengetränke, die durch Vermischen von Fruchtsäften mit Wasser und Zucker hergestellt werden. In Entenhausen sind solche Zitronenlimonaden außerordentlich beliebt, sie stellen wohl den größten Anteil der hier konsumierten Erfrischungsgetränke.
Das einfache Herstellungsprinzip der Zitronenlimonaden erlaubt es, sie im Haushalt selbst zu brauen. „Obst- und Fruchtlimonaden sind nicht haltbar und werden deshalb unmittelbar vor dem Genuss gemischt“, sagt Dr. B. Rank in seinem Nachschlagwerk „Unsere Lebensmittel von A-Z“, die Eigenproduktion von Zitronenlimonade ist also auch unter diesem Aspekt sinnvoll. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist der Begriff „Limonade“ allerdings nicht auf Zitronengetränke beschränkt und auch in Entenhausen sind verschiedene Geschmacksrichtungen bekannt. So gibt es neben der bewährten Zitronenlimonade noch Himbeerlimonade sowie Limonade mit Erdbeergeschmack und Waldmeistergeschmack.
Über den Geschmack der Entenhausener Limonaden liegt uns nur ein Urteil von Gustav Gans vor, der eine akute Aversion gegen seine Limonade mit dem Kommentar begründet: „Reichlich süß, die Limonade! Und das Aroma!“ …
Blubberlutsch ist ein „Künstliches Süßgetränk“ (Peter Panzer), das schon öfter im Blickfeld der donaldistischen Wissenschaft stand.“
Soweit ein erster Teil aus Michael Machatschkes epochaler Arbeit zum Trinkverhalten in Entenhausen.
Fortsetzung folgt.
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Mit Sicherheit kann man sagen, dass in etlichen Fällen mit Blubberlutsch ein Softdrink gemeint ist. Eine Limonade oder eine Cola-ähnliche Zubereitung.
Blubberlutsch scheint aber auch Sammelbegriff für eine Vielzahl von Getränken zu sein. Die mehrfach dargestellte Benommenheit Donalds, scheint darauf hinzuweisen, dass Erwachsene und Erziehungsberechtigte heimlich alkoholische Getränke zu sich nehmen. Der donaldistische Wissenschaftler Denis Scheck bemerkt in seinem Artikel Speis und Trank in Entenhausen im immer lesenswerten Cotta´s kulinarischer Almanach :
Was auffällig fehlt, ist die Getränkekarte – selbst zu edelsten Speisen werden in Entenhausen nur
Wasser, Tee oder Kaffee gereicht, keine Spur von Champagner, Bier, Burgunder, Chablis, Riesling oder Sancerre … Doch angesichts der 1963 von Barks im Bild festgehaltenen Folgen des übermäßigen Konsums einer Limonade namens „Blubberlutsch“ darf bezweifelt werden, ob Blubberlutsch wirklich alkoholfrei ist.
Ich persönlich möchte die These aufstellen, dass es sich bei Entenhausen um einen Zufluchtsort für Absintheure handeln könnte, die den verbotenen Genuss von Absinth vor ihren schutzbefohlenen Neffen verbergen, ihre Absinthfontainen als Softdrinkspender tarnen und ihr Lieblingsgetränk in das unverfängliche „Blubberlutsch“ umbenennen. Donald ist, im Gegensatz zu seinem Onkel Dagobert, Hedonist und gibt sich alles, getreu dem Wahlspruch: »Die Wolken ziehn dahin/Sie ziehn auch wieder her/Der Mensch lebt nur einmal/Und dann nicht mehr«.
Im vorliegenden Fall könnte in der Fontaine ein bereits fertiger Mix von Absinth Curacao Frappé vorliegen:
4 cl Absinth – 2 cl Blue Curaçao – 2 cl Orangensaft – 1 Teelöffel Zitronensaft
Das würde auch den Gebrauch eines Trinkhalmes erklären.
Diesen bisher noch nicht veröffentlichten Deutungsansatz werden wenige Donaldisten teilen und es sind in der Tat noch weitere Forschungen notwendig, um meine verwegene Hypothese zu validieren. Ich hoffe allerdings auf eine rege Beteiligung, um dieses Denkmodell zu diskutieren. Teil 2 folgt nächste Woche…
Lol. Alchemyst du bist einmalig 😀
Ich zweifle die Richtigkeit deiner These stark an…
Das Schöne am Zweifel ist ja,
dass sich den jeder leisten kann…
Schöner Text genau zum richtigen Tag! 😀
Vielleicht kann ich bei der Suche nach dem Getränk behilflich sein, welches in Entenhausen für Benommenheit sorgt. Donals Duck hat einen guten Geschmack, denn er trinkt Cachaça:
http://cachaca-online.blogspot.com/2008/10/donald-duck-trinkt-cachaca.html
Total gut, Alessandro. Vielen Dank!
Das Video zeigt sehr schön, daß Cachaça, oder besser Spirituosen allgemein, Teil der Gesamtkultur sind. Ein Kulturgut, das das Leben zusammen mit der Musik, der Kunst, dem Tanz, der Natur, der Geselligkeit erst richtig schön macht.
Und du hast natürlich recht: Donald hat guten Geschmack und trinkt nicht nur Absinth, sondern garantiert auch Cachaça!