„Gluck! Gluck!“ oder Trinklaune in Entenhausen – Teil 2

Gluck! Gluck!

Als Reaktion auf den ersten Teil von Trinklaune in Entenhausen habe ich die Info bekommen, dass es sich bei Blubberlutsch, nicht wie ich vermutet hatte, um Absinth Curacao Frappé handle, sondern wohl um den Cocktail Death in the Afternoon (siehe auch hier) und in der Tat erkennt man auf den Bildern in Teil 1 kleine Bläschen im Vorratsgefäß.
Ob allerdings unter Umständen auch Drogen im Spiel sein könnten, untersuchte Michael Machatschke bereits Anfang der achtziger Jahre:

„Nicht ausreichend untersucht wurde bisher jedoch, auf welche Inhaltsstoffe die besondere Wirkung von Blubberlutsch zurückzuführen ist. In der offiziellen Darstellung ist es ein „Blubbern, Prickeln und Bibbern“, das der blubberlutschunerfahrenen Peter Panzer zusetzt. Auch der amerikanische Name von Blubberlutsch – Gurgleurp – verweist – eindringlicher noch als die deutsche Übersetzung – auf die blubberlutschimmanente Unruhe. So besteht der Name Gurgleurp aus dem Wortstamm „gurgle“, was soviel bedeutet wie Kluckern oder glucksen, und dem lautmalerischen „Uuurp!“, das als sprachlich konkretisiertes Aufstoßgeräusch angesehen werden kann. Das übliche Verfahren, eine Limonade prickelnder zu machen, ist der Zusatz von Kohlendioxyd (CO2), das sich mit dem Getränk zum Teil zu Kohlensäure verbindet. Die Löslichkeit von CO2 in Flüssigkeit ist jedoch durch eine Sättigungsgrenze eingeschränkt, über die hinaus sich der Gehalt an Kohlensäure nicht steigern lässt. Zudem sind Fälle von Rauschzuständen infolge von Kohlensäuregenuss weithin unbekannt. sd-29mai2009-226Mann kann daher davon ausgehen, dass der Verweis auf den prickelnden Charakter von Blubberlutsch nur auf Grundlage des Jugendschutzes als Begründung für die dramatische Wirkung des Getränkes vorgeschoben wird. Auch das den uns bekannten Kola-Limonaden zugesetzten Koffein scheidet als Zusatzstoff für Blubberlutsch aus, weil es die Aktivität des Konsumenten eher steigert, wohingegen Blubberlutsch zu lethargischen Zuständen führt.
Wir müssen vielmehr an solche Stoffe denken, die üblicherweise nicht als Zusatzstoffe zu Limonaden verwendet werden oder verwendet werden dürfen.
Dies gilt um so mehr, als Blubberlutsch den Rang einer Droge einnimmt, die ebenso wie die Frage ihrer Beschaffung in den Mittelpunkt des Lebens eines Abhängigen rückt.
Ist es möglich, dass ein Zusatz von Kokain, der einst in den USA der Coca-Cola zum Siegeszug verhalf, auch im Duck’schen Universum den besonderen Reiz von Blubberlutsch ausmacht?

Übermut tut selten gut!

Übermut tut selten gut!

Donalds gesteigerte Aggressionsbereitschaft scheint darauf hinzudeuten.
Andererseits bewirkt Kokain tatsächlich eine Mobilisierung neuer Körperkräfte. img_1369Donald hingegen ist vom reichlichen Blubberlutschgenuss so geschwächt, dass es ihm nicht einmal mehr gelingt, ein Spinnennetz zu zerreißen.
Ein Zusatz von Barbituraten oder andern Beruhigungsmitteln, die Donald solcherart entspannt und schließlich entkräftet haben könnten wie in der Abbildung, steht jedoch wiederum im Widerspruch zu … [einem typisch donaldischem] Temperamentsausbruch.
Am ehesten scheinen die Symptome des Blubberlutschrausches noch auf einen Zusatz von Alkohol zu deuten. Die vorliegende Abbildung bekräftigt diesen Verdacht.

Limonade....Is klar,ne...

Limonade….Is klar,ne…

Donalds Erklärung für eine zeitweilige Unzurechnungsfähigkeit mit den Worten „Ich hatte zuviel Limonade getrunken“ erinnert stark an entsprechende Formulierungen von Leuten, die sich mit dem Hinweis auf den reichlichen Genuss von alkoholischen Getränken für ihr mangelhaftes Verantwortungsbewusstsein in bestimmen Situationen zu entschuldigen suchen. „Aufschlussreich in der Frage des Alkoholgehaltes von Limonaden ist eine Informationsbroschüre des „Auswertungs- und Informationsdienstes für Ernährung, Landwirtschaft und Forst e. V.“ Dort heißt es: „Die aus den Früchten resultierenden Geschmacksstoffe ohne eine technologische Bindung an Alkohol nicht sein können, gelangen auch zuweilen Reste von Alkohol in das an sich alkoholfreie Getränk hinein.“ Einschränkend wird jedoch sogleich fortgeführt, betrage dieser Alkoholgehalt „lediglich 0,05 Gewichtsprozent, meist hingegen sogar nur 0,01 Gewichtsprozent“. Es handle sich dabei also um so winzige Spuren, dass diese „in jedem Falle physiologisch unwirksam“ seien.“ –
Ich denke, nachdem andere Möglichkeiten ausgeschieden wurden, können wir mit Fug und Recht behaupten, dass auch in Entenhausen Alkohol genossen wird, wahrscheinlich sogar Cachaça und Absinth. Dieses geschieht aber heimlich und getarnt. Die einzigen Bars in Entenhausen firmieren als Milchbars oder als Eiscafes. Donalds körperlicher Zustand der Benommenheit, die ungezählten Gläser, sowie die Tatsache, dass er sich offensichtlich in einer Art Kneipe betrinkt, sprechen allerdings ein klare Sprache.

Alchemyst

Alchemyst, geboren in den fünfziger Jahren, studierte Philosophie, Theologie und Pharmazie. Heute leitet er eine öffentliche Apotheke in Norddeutschland. Alchemyst ist nicht selten in Champagnerlaune.

7 Kommentare

  1. Mangomix

    Alchemyst – du bist nicht etwa Donaldist?

  2. Alchemyst

    Grins – ich denke schon…

  3. Mangomix

    Vertrackt … dann bist du Mitglied in der „Deutschen Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus“? Treibt diese Verschwörung also auch schon unter den Mixologen ihr Unwesen! 😉

  4. Alchemyst

    Sind wir nicht alle ein wenig Donald…?
    Verschwörung?

  5. Mixer

    Volle Verdonaldung!!!!!!

  6. andreas klose

    Teufel aber auch! D.O.N.A.L.D. scheint überall zu sein…

    Mein Nachbar ist auch so einer!

    Naja, nichts Gutes, außer man tut es!

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