WeinZeit: St. Antony Test – Teil I

Mit gewisser Verspätung möchten wir Euch heute die ersten beiden Weine aus dem großen St. Antony Test vorstellen. Für alle die von der Aktion nichts mitbekommen haben sollten sei kurz gesagt, dass das von uns sehr geschätzte Weingut St. Antony aus Rheinhessen eine Web 2.0 Aktion auf allen gängigen Kanäle wie Facebook, Twitter und Xing gestartet hat um Weinenthusiasten und Bloggern die Möglichkeit zu geben vier Weine aus  dem neuen Jahrgang 2009 exklusiv zu verkosten und bereits eine Woche vor dem offiziellen Verkaufstart über diese zu berichten. Durch unglückliche, postalische Umstände kommt unser Bericht leider etwas später und damit bereits nach dem Verkaufstart online. Für euch hat dies allerdings den Vorteil, dass falls ihr nach dem Lesen Lust auf die Weine bekommen habt diese direkt beziehen könnt und über den Hashtag #stantonytest bei Twitter schon viele interessante Verkostungsnotizen findet.

Bei den ersten beiden verkosteten Weine handelt es sich um den „Rosé 2009“ und den „Bodenschatz – Riesling 2009“, die Verkostungsnotiz zu den anderen beiden Tropfen wird Ende April folgen.

Rosé 2009

Etwas profan beschreibt St. Antony selbst den Rosé auf dem Rücketikett mit „Frischer Rosé mit Beerenduft“. Ich fand diesen lachs-farbenen Rosé bei weitem interessanter.

So blitzen an der Nase Anis-Noten auf, die jedoch schnell wieder verschwanden. Nachdem dann für einige Zeit die beschriebenen Beerenaromen, besonders deutlich die Erdbeere, wahrzunehmen waren, legte sich Hefearomen in der angenehmen Form eines frischen Hefezopfs über den Wein. Am Gaumen zeigte er sich jugendlich-lebendig und unheimlich erfrischend. Aromen von Hefe sind auch hier am Gaumen wahrnehmbar, der Wein belastet den Gaumen allerdings nicht durch aufdringliche Rosé-Noten, wie etwas Kirsch-Erdbeer-Himbeer-Bonbons, sondern bleibt einer schlanken, geraden Linie treu. Eine gut eingebundene Säure kombiniert mit leicht floralen Noten lässen einen die ersten Sonnenstrahlen mit einem Lächeln im Gesicht genießen. Im Abgang ist der Wein dann leider schnell nicht mehr wahrnehmbar, hinterlässt jedoch dadurch keinen negativen Eindruck sondern fordert zum nächsten Schluck auf. Eine direkte Speieseempfehlung möchte ich für diesen Tropfen eigentlich ungerne aussprechen, da er mir wohl zu jeden nicht zu schweren Gericht im Sommer gefallen würde.

Mein Fazit: Für Fans von trockenen, spritzigen, jungen Weinen die den schnellen aber anspruchsvollen Genuß suchen der ideale Terrassenrosé für diesen Sommer. Für 5,90€ qualitativ weitaus besser als manche „Plörre“ aus dem Supermarkt

„Bodenschatz – Riesling 2009“

Während der Rosé noch aus Trauben gekeltert ist, die aus der Umstellung auf ökologischen Landbau stammen ist der „Bodenschatz“ Riesling bereits ein klassifizierter Bio-Wein der in einem hellen Gelb-Grün ins Glas kommt und sich an der Nase schon sehr offen zeigt. Recht intensive Noten von reifen Aprikosen und Mirabellen paaren sich hier mit deutlichen Hefetönen. Die noch vorhandene Kohlensäurebläßchen des jungen Weines umspielen sanft und erfrischend den Gaumen. Ein sehr cremiger Wein, der für einen so jungen Riesling erstaunlich wenig Säure enthält. Auch wenn der Wein schon recht zugänglich ist, glaube ich, dass 2-3 Monate Reife ihm noch gut tuen würde um die Frucht-Aromen etwas zu intensivieren und die Hefetöne verfliegen zu lassen. Im Abgang wird die Säure etwas dominater und die Anfangs besprochene Früchte klingen nach. Torben hat sich den Riesling  zu Rotbarsch mit Pfeffer-Orangen-Butter schmecken lassen und war von der Kombination sehr angetan.

Mein Fazit: Ein angenehm zu trinkender junger Riesling von hoher Qualität der sein Geld definitiv wert ist. Werde mir wohl eine Kiste zulegen und mich auf den Sommer freuen!

Gesamtfazit: St. Antony hat nach dem etwas kantingen Jahr 2008 zwei tollen Trinkweine geschaffen. Gerne würde ich hier noch etwas mehr schreiben, bin mir jedoch sicher, dass die beiden Flaschen den nächsten Sonnenaufgang nicht erleben werden und denke damit ist alles gesagt.

Robin Stein (†)

Robin Stein, Jahrgang 1987, war studierter Lebensmitteltechnologe und der Jüngste im Team. Sein Weg führte ihm nach dem Abitur 2006 über ein viermonatiges Praktikum in Pusser's New York Bar in München nach Bergisch-Gladbach, wo er eine Ausbildung als Hotelfachmann im Schlosshotel Lerbach absolvierte. Seine persönlichen Honigfallen waren Champagner, Obstbrände, Wein und Whisk(e)y.

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