Deoch an Doruis: Glen Elgin

Der Architekt Charles Doig soll bei Fertigstellung der Glen Elgin Destillerie, die er geplant hatte, gesagt haben, dass diese die letzte Brennerei in der Speyside für fünfzig Jahre werden würde. Und er hatte sich nicht geirrt. Bis 1958, bis Glen Keith gebaut wurde, sollte es in der Speyside keine neue Destillerie mehr geben.

Benannt nach der Stadt, in deren Süden sie liegt, begannen William Simpson, ein ehemaliger Manager der Brennerei Glenfarclas und James Carle 1898 mit dem Bau der Glen Elgin Distillery. Die Brennerei wurde 1900 fertiggestellt und dieses Jahr ziert nun auch die Embleme des Glen Elgin Whiskys als Gründungsjahr – und nicht 1898, das Jahr des Baubeginns.

Nur sechs Monate nach Fertigstellung und dem Beginn der Produktion, noch im Jahr 1900, musste die Brennerei schon wieder schliessen. Auch hier zeigte der Pattison-Crash seine Folgen. Die Destillerie wurde verkauft und weiterverkauft bis sie ab 1906 eine etwas längere Periode der Stabilität von immerhin 23 Jahren unter der Regie von John J. Blanche & Co., einer Spirituosenfirma aus Glasgow hatte. Als aber 1929 der Firmeninhaber John Blanche verstarb, wurde die Brennerei an D.C.L veräußert und gehört somit heute zu Diageo.

Glen Elgin Single Malt Whisky 12yo, 43% vol.
Farbe Goldgelb
Nase Honig, Malz, Orangen, Vanillenoten
Gaumen Weich, Honig und Vanille, etwas fruchtig
Abgang Langanhaltend, wärmend, Malz und Honig.

Der Glen Elgin 12yo gehört meines Erachtens zu den gelungeneren Standard-Abfüllungen, doch fehlt ihm etwas Durchsetzungsvermögen, um zu den richtig Guten zu zählen.

Oliver Steffens

Jahrgang 1970, wandte sich nach intensiver Beschäftigung mit Weinen und Whiskys der Cocktailbar zu. Selbst einmal in der Gastronomie tätig gewesen, hat ihn dieses Thema nie wirklich losgelassen und so interessiert er sich auch für Barkonzepte und deren Umsetzung.

1 Kommentar

  1. Kann mich da nur anschließen. Glen Elgin ist ein schöner runder Malt der etwas mehr Power vertragen könnte – macht dennoch Spaß! Easy drinking…

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