St. Antony - Weißburgunder + Rotschiefer 2009

WeinZeit: St. Antony Test – Teil II

Letzter Freitag war ein schöner Tag. Zwar war dies der letzte offizielle Tag der Semesterferien, doch dies heißt auch, dass an diesem Tag die letzte Klausur geschrieben wurde. Da diese durchaus zufriedenstellend verlief machte ich mich happy und bei bestem Wetter auf dem Weg nach Hause um auch prompt dem Postboten in die Hände zu laufen. Seàwas! Robin Stein? Hawediäre! sagte dieser und während ich gedanklich noch im Langenscheidt Bairisch – Kölsch am blättern war, hatte ich auch schon ein Paket in der Hand. Etwas verdutzt fiel mir dann ein, dass es sich hierbei eigentlich nur um das zweite Paket des großen St. Antony Test handeln kann. Wobei Paket 2.0 es wohl besser trifft, schließlich handelt es sich hierbei um die wohl größte deutsche PR-Aktion eines Weinguts im Web 2.0. Wer von dieser Aktion noch nicht gehörSt. Antony - Weißburgunder '09t hat, dem empfehle ich zuerst den ersten Teil der Verkostung bzw. die vorläufige Zusammenfassung der Aktion auf den Blog von St. Antony zu lesen. Wer sich außerdem noch dafür interessiert wie Florian Jungbauer, der für Marketing und Vertrieb des Weingutes zuständig ist, auf die Idee des „Crowd Tastings“ gekommen ist dem sei folgender Artikel des Blogs „La Gazzetta del Vino“ empfohlen. Um den Weinen etwas Erholung vom Transport zu gönnen legte ich die beiden Flaschen noch für zwei Tage kühl, doch die letzte Schonfrist ist jetzt vorbei und ich wünsche Euch viel Spaß mit der Verkostungsnotiz:

„2009 Weißburgunder QbA trocken

Der Weißburgunder, welcher in einer Burgunderflasche mit Drehverschluss abgefüllt ist, zeigt sich im Glas in einem sehr hellen stroh-gelb und auch die noch vorhandene Restkohlensäure ist beim ersten optischen Eindruck nicht zu übersehen. Die Nase ist angenehm schmelzig und erinnert an eine leichte Zitronen-Butter, dazu gesellen sich grüne Noten von frisch geschnittener Wiese und Kamille. Am Gaumen ist der Wein etwas zurückhaltender und könnte für meinen Geschmack ruhig etwas mehr Power vertragen. Citrus- und Aprikosenaromen sind zwar präsent, allerdings eher im Background und gepaart mit einer sehr schwachen Säure.  Die feine Restkohlensäure ist angenehm und gibt dem Wein etwas mehr Vitalität. Im Abgang wird der Wein wiederum etwas kräftiger und die schon genannten Citrus- und Aprikosenaromen intensivieren sich und bilden mit einer leicht nussigen Note ein schönes Finale.

Mein Fazit:

Ein ehrlicher, schöner Weißburgunder der für meinen Geschmack jedoch etwas zu „lasch“ ist. Fans von leichten Weinen werden mit diesem Tropfen allerdings ihre Freude haben. Auch den geringen Säuregehalt finde ich hier noch erwähnenswert, da es leider immer mehr Weinfreunde gibt die bereits nach 2-3 Gläsern von etwas säurehaltigerem Wein Probleme mit Zähnen und/oder Magen bekommen und den Abend dadurch nicht nach ihren Vorstellungen gestalten können.

Wer also eiSt. Antony - Rotschiefer '09nen schönen Wein genießen will der wenig belastet, ist mit diesem Weißburgunder bestens versorgt. Ein Gericht welches ich mir zu diesem Weißburgunder gut vorstellen kann ist Pasta in Salbei und Butter geschwenkt.

„2009 „Rotschiefer“ Riesling QbA trocken

Der vierte und letzte Wein des St. Antony „Crowd Tasting“ sollte, soviel vorweg, auch mein persönlicher Favorit sein. Der „Rotschiefer“ hat seinen Namen nicht von ungefähr, die Reben für diesen Riesling gedeihen auf dem berühmten Niersteiner „Roter Hang“. Dieser besteht zum großen Teil aus 280 Millionen Jahre alten Gesteinsformationen aus rötlichem Verwitterungssandstein und zeichnet sich zudem durch ein günstiges Mikroklima aus. St. Antony baut auf dem roten Hang nur ihre Großen Gewächse und eben den Rotschiefer Riesling QbA an. An der Nase offenbart sich der intensive Duft von Stachelbeeren und Quitte. Sehr schön! Am Gaumen ist er präzise, hat saftige gelbe Fruchtnoten und auch leichte Keksaromen die mit einer nie dominierenden, aber immer präsenten und lebhaften Säure wunderbar harmonieren. Im Abgang ist dieser Wein, der aus Trauben aus ökologischem Anbau gekeltert ist, sehr elegant und gleitet, begleitet von den Stachelbeeraromen, sanft den Rachen hinunter.

Mein Fazit:

Den ersten Pluspunkt konnte der Rotschiefer bereits beim Verschluss sammeln. Er ist mit einem Glasverschluss versehen, dem alternativen Verschluss, welchen ich wegen seiner Eleganz und Einfachheit absolut favorisiere. Es ist ein sehr eleganter, klar definierter und ausgewogener Riesling, der mit 9,80 € zwar nicht mehr ganz als Alltagswein taugt allerdings mindestens als Wochenendwein und da sollte er dann auch ausgiebig getrunken werden. Ich würde ihn sehr gerne mal zu einem Hähnchen, welches unter der Haut mit Kräutern gefüllt ist, probieren. Ich halte ihn jedoch auch kräftig genug um zusammen mit einer schönen Scheibe Räucherlachs genossen zu werden.

Gesamtfazit: Während ich den Weißburgunder noch etwas liegen lassen würde um zu schauen ob er sich geschmacklich noch etwas intensiviert denke ich die richtige Zeit den Riesling zu trinken ist hier und jetzt. An dieser Stelle möchte ich außerdem noch ein herzliches Dankeschön an Florian Jungbauer und das Weingut St. Antony richten, welche diese wundervolle Aktion so reibungslos und ohne jeglichen Stress für die Teilnehmer ermöglicht haben. Chapeau!

Wer Lust bekommen hat weitere Verkostungsnotizen der 2009er St. Antony Weine zu lesen sucht einfach bei Twitter unter dem Hashtag #stantonytest. Zusätzlich werde ich hier in den nächsten Tagen noch eine Liste von Blogs mit weiteren Verkostungsnotizen veröffentlichen.

Weitere VKN zum St. Antony Test:

St. Antony - Weißburgunder + Rotschiefer 2009 jbbrana’s posterous

La Gazetta del Vino

– Drunkenmonday

– Don Simon

– DAGGI BLOGGT

– Augsburger Weinblog

– Marqueee

– Weinkaiser

– marcodatinis wein-welt

– Weinpiraten – Logbuch


Robin Stein (†)

Robin Stein, Jahrgang 1987, war studierter Lebensmitteltechnologe und der Jüngste im Team. Sein Weg führte ihm nach dem Abitur 2006 über ein viermonatiges Praktikum in Pusser's New York Bar in München nach Bergisch-Gladbach, wo er eine Ausbildung als Hotelfachmann im Schlosshotel Lerbach absolvierte. Seine persönlichen Honigfallen waren Champagner, Obstbrände, Wein und Whisk(e)y.

5 Kommentare

  1. Ich finde es so befriedigend, dass solch eine Aktione endlich auch im Weinsektor vollzogen wird.

    Meine Professorin wird auf jeden Fall von diesem Beitrag erfahren!

    Grüße
    Jonas

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