Am heutigen verkaufsoffenen Sonntag entdeckte ich im lokalen Asia-Shop eine spannende Tee-Variante – den Genmaicha! Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus grünen Blatt-Tees mit gerösteten und gepufften braunen Reiskörnern. Der Genmaicha ist in Japan schon seit dem 15. Jahrhundert bekannt und wurde früher hauptsächlich von der unteren Bevölkerungsschicht getrunken, welche den Reis schlichtweg zum strecken des damals noch teuren und raren Tees nutzten. Mittlerweile ist der Genmaicha in allen Bevölkerungsschichten verbreitet und wird hauptsächlich Nachmittags getrunken. Grundlage für den grünen Tee ist der hochwertige Sencha-Tee (bzw. dessen zweite Pflückung Bancha). Nach der Ernte werden die Teeblätter kurz mit heißer Luft getrocknet um eine Fermentation zu verhindern.
Genmaicha wird wie normaler grüner Tee zubereitet, d.h. ca. 5g Tee werden mit 250ml Wasser bei einer Temperatur von 70°C-80°C übergossen. Um die Bildung von Bitterstoffen zu vermeiden, sollte der Tee dabei max. eine Minute ziehen. Sinnvoll ist auch die Verwendung einer dickwandigen, vorgewärmten Teekanne um ein schnelles abkühlen zu vermeiden.
Garasha – Genmaicha | |
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Farbe | etwas gelblicher, dunkler als grüner Tee |
Nase | malzig, Puffreis, nussig, süßlich |
Gaumen | harmonisch, malzig, Karamell, grasig-frisch |
Abgang | kräftig, Röstaromen, süßlich |
Mein Fazit: Keine der beiden Zutaten dominiert den Geschmack, sondern sie unterstützen sich gegenseitig. Die malzigen Röstaromen des Reises vereinen sich auf wunderbare Art mit den erfrischenden Noten des Tees. So entsteht ein süßlicher, kräftiger aber dennoch frischer Tee. Während normaler grüner Tee der ideale Partner zu Sushi ist, hat der Genmaicha genug Substanz um auch bei würzig zubereiteten Speisen nicht unterzugehen. Eine Kombination mit Siedegebäck war ebenfalls spannend! Wer diese ungewöhnliche Teevariante probieren möchte, muss mit 6€ für 56g allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen. (zu beziehen z. B. über Amazon.de)
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