Von Zeit zu Zeit ist ein Studium eine wunderbare Sache. Eine Geographie-Exkursion brachte mich für zwei Wochen in das Mutterland des Genusses – Frankreich! Ein Schwerpunkt war Burgund, darum wird diese Reihe der Einfachheit halber so überschrieben.
Nach einer solide langen Anreise landeten wir in Beaune, im Herzen Burgunds. Eine charmante kleine Stadt im Kern, angefüllt mit Weingeschäften und Restaurants. Die Weinlagen in der Nähe Beaunes sind berühmt, unter ihnen die größte Grand Cru-Lage Burgunds, der Clos Vougeot. Dem paraidyllischen Februarwetter zum Trotz war die Gegend wundervoll, Reben, so weit das Auge reicht – da fühlt man sich gleich wohl in der Heimat der größten und teuersten Pinot Noirs der Welt. Es ist schon eine fantastische Erfahrung, den Boden zu sehen und zu betreten, der den Wein von vor zwei Wochen hervorgebracht hat – durch perfektes Zusammenwirken von Mensch und Natur. Seit Jahrhunderten sind einige Lagen bereits abgegrenzt, da ihre ganz speziellen mikroklimatischen Eigenschaften sie von der Nachbarparzelle doch deutlich unterscheiden. Burgund ist das zersplitterste Weinbaugebiet der Welt, sodass es von fast allen lagen Weine diverser Winzer gibt. Der ca. 50 ha große Clos Vougeot wird von ca. 80 Winzern bearbeitet. Dass die jeweilige Produktion nicht allzugroß ist liegt auf der Hand und erklärt zum Teil die hohen Preise der Gewächse aus burgundischen Grand Cru-Lagen.
Eine berühmte Ausnahme (eine Monopole) der unterteilten Lagen ist die Lage Romanée-Conti. Westlich im Anschluss an das Dorf Vosne-Romanée (ursprünglich nur Vosne – Namen der Grand Cru-Lagen wurden einigen Gemeindenamen hinzugefügt) gelegen handelt es sich um das theoretisch teuerste Ackerland der Welt – praktisch wurde es niemals verkauft. Es befindet sich im Besitz der Domaine de la Romanée-Conti (DRC) und eine junge Flasche Romanée-Conti kostet schnell ca. 6000 €. Gut gereift aus einem guten Jahr durchaus auch das Doppelte…
Doch auch die Weine im Rahmen eines normalen Portemonnaies machen hier viel Freude – insbesondere zu dem wunderbaren Essen, das man für sehr faire Preise bekommt. Wie Gott in Frankreich kommt eben doch nicht von ungefähr… Weinproben locken überall, vermutlich die eine besser, die andere schwächer. Aber herrlich ist es im Burgund – Charolais-Entrecôte, Chardonnay, Kir, Schnecken, und und und…
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