Es ist schon eine kleine Weile her: Über Pfingsten war ich anlässlich des C&D-Forentreffens in Wien. An einem der Abende sass ich mit Erhard Ruther von der Destille.at vor Erich Wassicek’s Halbestadt Bar, der mir dieses neue Erzeugnis der Guglhof-Brennerei zu probieren gab.
Die Brennerei Guglhof ist die älteste im Salzburger Land, die sich seit mehreren Generationen im Besitz der Familie Vogl befindet. Bisher ist die Brennerei im wesentlichen durch Edelfruchtbrände in Erscheinung getreten, bietet aber nun seit kurzem auch einen Gin an. Von dem Namen kann man denken, was man will, hören tut er auf das Wortspiel Vir~Gin.
Pur im Glas kommt der Vir~Gin sehr floral daher, würzig, mit Noten von Wacholder und Anis. Ganz entfernt meinte ich Bergamotte wahrnehmen zu können. Am Gaumen recht kräftig und würzig mit einer sanfte Süsse
Nun wollte ich den Vir~Gin als Gin & Tonic probieren, zunächst mit Fentimans Tonic. Zu den 125ml Tonic habe ich 4cl des Gins gegeben. In der Nase eine deutliche Zitrusnote. Nun zum Geschmack: Die alkoholische Kraft des VirGin bleibt erhalten, dazu gesellt sich eine sanfte, überhaupt nicht störende Bitternote. Sehr würzig. Ein Gin Tonic, der nicht Jedem gefallen wird, aber mit Charakter !
Weiter geht es mit einem Gin & Tonic mit Thomas Henry. Um eine Chancengleichheit herzustellen, habe ich auch vom Thomas Henry 125ml zu 4cl des Gins gegeben. Deutlich süsser als mit dem Fentimans. Der Vir~Gin funktioniert meiner Meinung nicht so gut mit Thomas Henry.
Mein Fazit: Der Vir~Gin ist ein gelungenes, mit Sorgfalt und Hingabe hergestelltes Produkt. Die Familie Vogl ist bekannt dafür, dass ihre Produkte auch mal Ecken und Kanten haben dürfen. Dies ist hier der Fall. Das wird vermutlich nicht jedermann gefallen, gibt diesem Gin aber auch einen besonderen Charakter.
Zur Zeit ist mir noch keine deutsche Bezugsquelle bekannt. Dies und der Literpreis von etwa 55 Euro schreckt vermutlich erst einmal ab, dennoch kann ich nur raten, diesen Gin einmal zu probieren.
Einen Kommentar schreiben