Heute am 8. November ist der Internationale Tag der Putzfrau. Trinklaune.de als Gastroblog nimmt diesen Tag zum Anlass wieder einmal die kleinen, unscheinbaren Dinge in den Blick zu nehmen. In diesem Fall Personen ohne die die Gastronomie nicht funktionieren würde, die aber äusserst selten ins Blickfeld geraten.
Okay, Putz-Frau ist natürlich kein ganz korrektes Wort. Raumkosmetiker/in aber auch nicht. „Willst du mich verscheißern?“ würde meine Putzfrau in ihrer recht saloppen Art fragen, wenn ich sie so betiteln würde. Gut, ich könnte „Reinigungskraft“ sagen, aber was soll das? – Putzfrau versteht jeder. Und so ein Internationaler Tag ist eben nicht der Tag der Reinigungskraft, sondern der der Putz-Frau.
Nicht nur an Silvester: Viel Schall und Rauch.
Es ist ähnlich wie mit dem Tresenkellner. Der heißt Barkeeper oder Bartender, aber nur selten nennt er sich etwas aufgebläht: Mixologe. – Und so mancher „Connaisseur“ ist eigentlich ein Säufer bzw. alkoholkrank… Aber das behält man besser für sich… – Wie auch immer: aus Umweltschutzgründen sollten Begriffe wie Mixologe, Raumkosmetikerin und Facility Manager verboten werden: Sie sind letztlich Schall und Rauch.
Kennen Sie Karo Rutkowsky? oder Das tägliche Reset
Zurück zum Tag der Putzfrau. Die Entstehung dieses Tages ist eine wunderbare Web 2.0 Geschichte. Diesen Gedenk-Tag gibt es erst seit 2004. Seine Entstehung ist recht amüsant: Die Krimiautorin Gesine Schulz schreibt Krimis rund um die Privatdetektivin und Putzfrau Karo Rutkowsky. Deren fiktives Geburtsdatum, den 8. November, nahm sie 2004 zum Anlass, den Gedenktag in eine Liste bei Wikipedia einzutragen. Seither dient der 8. November dem Anlass über die Putzfrau und ihr Wohl und Wehe nachzudenken. Karo Rutkowsky steht somit als Prototyp für viele Putzfrauen. Diese sieht man oft nicht, man hört sie nicht. Sie arbeiten im Verborgenen wie die Heinzelmännchen. Und sind unersetzlich: sie bieten eine Arbeitsleistung vergleichbar mit dem täglichen Drücken der Reset-Taste. Tolle Sache! – „Aber schlecht bezahlt!“ klagen die Putzfrauen.
Nebenwirkungen des Genusses
Nachdem nun fast alle Medien über Mindestlohn, Arbeitsbedingungen oder den sozialen Status der Putzfrauen nachdenken, wendet sich Trinklaune in den kommenden Wochen anderen Problemen zu. Problemen denen Putzfrauen ausgesetzt sind oder die durch Putzfrauen verursacht werden. Macht und Ohnmacht der Putzfrauen sozusagen.
Unsere Serie wird in den nächsten Tagen beginnen mit Beiträgen wie:
– Nebenwirkungen des vollkommenen Genusses oder das Stendhal Syndrom
sowie
– Zwischen Beuys, Brandy Crusta und Billy Jean – Zum modernen Schamanentum in Zeiten zugesetzter Zuckercouleur
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