Rum aus Jamaica – eine meiner Lieblingsspirituosen, diesmal in sehr guter Form!
Es geht um den großen Bruder des Rums, den Philipp vor knapp drei Jahren vorstellte. Der Abfüller ist erneut Rum Albrecht, der Rum der Destille Long Pond – 1993 destilliert – reifte diesmal 17 Jahre auf Jamaica. Das seit 1944 magische Alter für einen Jamaica-Rum. 53 % Vol. Vollgas.
Nase:
Sehr Jamaica. Sehr gelungen ist die Kombination von kräftigen Hochestertönen mit dunkleren, tiefen Aromen, Vanille, Dörraprikosen, dunkle Schokolade, Tabak. Später Lakritz, dezent alkoholisch, stimmig. Sehr leichte Rauchtöne. Der Rum bietet der Nase einen wunderbaren Strauß von Aromen.
Gaumen:
Viel Wucht und Kraft, sehr auf der trockenen Seite, Holz, recht viel Holz sogar, wieder eine feine Aprikosenfruchtigkeit. Auch die Vanille taucht erneut auf. Eine von der trockenen Holzigkeit losgelöste, feine und zurückhaltende Süße zeigt sich, ähnlich der Süße eines mit minimaler Restsüße ausgestatteten Rieslings. Ein sehr präsenter Rum für Fortgeschrittene, am Gaumen jedoch etwas weniger facettenreich als in der Nase. Dezente Bittertöne gehen mit dem Holz einher.
Abgang:
Die Kraft des Rums dominiert den gesamten Mundraum, am präsentesten bleibt im Abgang jedoch der Holzton.
Durch die kräftige Präsenz des Holzes tut sich im Rum eine dezente Bitternote auf. Der Rum ist nicht im klassischen Sinn verholzt, aber ich lasse mich zu der Aussage hinreißen, dass er mit zwei Jahren weniger Fassreife ein noch runderes Gesamtbild abgeliefert hätte. Davon abgesehen handelt es sich um einen sehr guten Jamaica-Rum, der gut balanciert ist und den man wunderbar mit einem Stück Bitterschokolade genießen kann. Was wirklich überzeugen kann: der Preis. Mit ca. 40,00 € ist man dabei – definitiv eine Kaufempfehlung. Der Rum ist nicht der Heilbringer aller Jamaica-Rums, aber ein sehr schöner Vertreter dieser Kategorie.
…dass ein Mai Tai mit diesem Rum sehr gut funktioniert, überrascht vermutlich nicht weiter…
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