Mitte November hatte ich das Vergnügen an der Glenmorangie Signet Master Class in Berlin teilnehmen zu dürfen. Hierbei handelte es sich um eine -wenigstens für mich- gänzlich neue Form einer Verkostung. Wie bereits Peter Eichhorn und Sven Körper anschaulich berichteten, wurden den Teilnehmern an einer festlichen Tafel zu einem Glas Glenmorangie Signet Funkköpfhörer präsentiert. Aus diesen erklang zwar, wie Peter Eichhorn es treffend beschreibt und ich nur bestätigen kann, vollmundige PR-Lyrik, doch die Erfahrung erstmals mit allen Sinnen einen Whisky zu verkosten machte dieser Umstand nicht weniger spannend.
Nach dieser beeindruckenden Verkostung wurden wir in eine Lounge geführt, in der neben einem Flying Buffet wunderbare Drinks mit Glenmorangie Signet serviert wurden. Neben einem Bobby Burns und einem Old Fashioned mit Porter-Espresso-Sirup auch ein Padovani, von den ich schon vor einiger Zeit berichtete, dass dieser Drink besonders gut mit dem Glenmorangie Signet funktioniert. Jeder dieser Drinks, bereitet von Sven Maywald, war großartig. Nachhaltig beeindruckt hat mich aber der Ginger Mac, auch bekannt als Whisky Mac. Zwei Zutaten, Whisky und Ginger Wine, zu gleichen Teilen – so man denn nicht das ursprüngliche Rezept modifiziert. So einfach, so schmackhaft. Ein neuer Padovani?
Dem musste ich natürlich etwas mehr auf den Grund gehen. Zurück in Hamburg sondierte ich erst einmal den Markt nach verfügbaren Ginger Wines. Ich erinnerte mich, dass dies vor noch gar nicht so langer Zeit nur in Spezialgeschäften für britische Lebensmittel oder eben per Internetbestellung bei den üblichen Versendern auf der Insel erhältlich war. Das hat sich deutlich geändert. Auf Anhieb konnte ich hier in Hamburg drei Ginger Wine erwerben und das dürften auch die wesentlichen sein, nämlich Stones, Colbeck’s und Crabbies.
Kürzlich probierte ich den Ginger Mac, jeweils mit den drei Ginger Wines und zu gleichen Teilen zubereitet, mit Freunden und Hamburger Gastronomen. Dabei kamen Auchentoshan Three Wood und Glenmorangie Original zum Einsatz.
Unabhängig vom verwendeten Whisky konnten sich die Herren nicht eindeutig zwischen dem Ginger Mac mit Stone’s und Crabbies entscheiden, befanden ihn mit Colbeck’s aber zu süß. Die Damen bevorzugten die Variante mit Colbeck’s. Vielleicht müsste man hier am ehesten am Verhältnis arbeiten, um die Süsse etwas in den Griff zu bekommen. Für mich persönlich scheint der Ginger Mac mit Crabbies der richtige zu sein. Der Drink hatte damit etwas mehr Würzigkeit und Ingwerschärfer als mit dem Klassiker Stone’s .
Mit beiden Whiskys konnten wirklich schmackhafte Ergebnisse erzielt werden, mir fallen aber noch einige Whiskys ein, mit denen das auch möglich sein sollte. Vielleicht probiert der geneigte Leser diesen Drink einmal aus (oder hat es sogar schon getan) und berichtet in den Kommentaren von den eigenen Erfahrungen. Darüber würde ich mich sehr freuen!
Ohja, den Drink lass ich mir bei fast jedem Besuch in der Halbestadt servieren. Es ist einer meiner absoluten Lieblinge…