Auffällig häufig sind es Drinks mit Chartreuse, dem französische Kräuterlikör, die mich nachhaltig beeindrucken. So sind es zur Zeit drei Cocktails, die ich besonders gern mag (was wohl auch an der immer noch kalten Jahreszeit liegen könnte), die ich deshalb gerne hier vorstellen möchte.
Den ersten habe ich bereits Ende 2011 kennengelernt und wurde von Sven Sudeck kreiert, der ihm den Namen ‚The M.O.F. Stag‘ gab. Der Name ist zum einen ein Hinweis auf den verwendenten Chartreuse-Likör, nämlich Chartreuse M.O.F., oder ausgeschrieben Cuvée des Meilleurs Ouvriers de France Sommeliers und den verwendeten Whisky, sind es doch die Flaschen der Dalmore-Whiskys, die ein Hirschgeweih (Stag, engl. Hirsch) ziert.
Nachdem ich nun schon zwei Protagonisten bereits zur Erklärung des Namens genannt habe, müssen nun noch die dritte Zutat, Manderine Napoleon, und die Verhältnisse erwähnt werden: Diese sind 60ml Whisky, 15ml Chartreuse und 15ml Mandarine Napoleon. Bei Bedarf noch zwei Dashes Grapefruitbitters, die ich, wenn ich ehrlich sein darf, nie vermisst habe. Auf den ursprünglich für dieses Rezept gewählten Whisky sollte man nicht so schnell verzichten – der Dalmore King Alexander III. passt dafür einfach zu gut. Ich habe den Drink mit Dalmore 12yo und auch anderen Whiskys gerührt, keiner kam an das Original heran.
60ml Whisky (Dalmore King Alexander III.)
15ml Chartreuse (Cuvée des Meilleurs Ouvriers de France Sommeliers)
15ml Mandarine Napoleon
Der nächste Drink ist ‚The Grinch‘. Misty Kalkofen (Brick & Mortar, Boston) kreierte diesen Drink um die Weihnachtszeit herum und nannte ihn daher und wohl auch aufgrund seiner Farbe ‚The Grinch‘. Als der Dezember vorüber war, war sie der Meinung, der Name müsste in etwas weniger weihnachtliches umbenannt werden und da die Kombination von Grappa und grüner Chartreuse nicht unbedingt erwartet wird, nannte sie den Drink ‚Mistaken for Strangers‘. Bei mir hat sich aber der Name ‚The Grinch‘ so festgesetzt, dass dieser Drink für mich immer so heißen wird, auch im Hochsommer – das liegt unter anderem an der extraordinär grinchigen Farbe des Drinks.
30ml Nonino Merlot Grappa
30ml Grüne Chartreuse
15ml Limettensaft
15ml Zuckersirup
Zuletzt möchte ich noch einen meiner All-Time-Classics vorstellen: Den Purgatory Cocktail, kreiert von Ted Kilgore in seiner Zeit als Bartender im Monarch Restaurant in Maplewood, USA. Kräutrige honigartige Süsse, die den Sazerac Rye nicht übertüncht. Ein Drink, von dem Gaz Regan sagte: Heaven? Almost! It’s a Purgatory Cocktail.
50ml Straight Rye Whiskey (Sazerac 6yo)
15ml Benedictine
15ml grüne Chartreuse
Purgatory… lecker!!
Zur Vereinfachung (und Leberschonung) kann man auch das Verhältnis 5 : 1,5 : 1,5 nehmen, das entspricht den 2 1/2 : 3/4 : 3/4 (oder 10:3:3 😉 des Originalrezeptes.
Du hast natürlich völlig recht Hemerlin.
Einziger Nachteil: Der Drink ist schneller alle 😉
Freut mich, dass Dir der Purgatory mundet!
wow, der Purgatory ist wirklich lecker. Frage mich wieso ich den so lange übersehen habe… Danke @Oliver fürs nochmal posten heute bei Facebook
Zwei meiner Lieblingsliköre mit Rye vereint – mehr Perfektion als im Purgatory geht kaum 🙂