Birrificio Del Ducato – Craft Beer aus Italien

Die Craftbeer-Revolution ist im vollen Gange! Marken wie CREW, Ratsherrn oder CraftWerk sind in aller Munde und finden sich mittlerweile glücklicherweise auch in vielen Bars wieder. Aber nicht nur deutsche Brauer haben sich von dem Trend aus den USA anstecken lassen, sondern  auch in den Kellern unserer europäischen Nachbarn gären spannende handwerklich produzierte Biere vor sich hin. Im Rahmen des European Beer Star wurde ich auf die italienische Brauerei Birrificio del Ducato aufmerksam, die dort gleich mehrere Awards einheimsen konnte.

Birrificio del Ducato wurde 2007 von dem Lebensmitteltechnologen Giovanni Campari gegründet und liegt in der Nähe von Parma in dem kleinen Städtchen Le Roncole, welches als Geburtsstadt von Giuseppe Verdi bekannt ist.  Mit einem beeindruckenden Portfolio von über 20 sehr unterschiedlichen Bieren machte sich Campari schnell einen Namen im In- und Ausland und gilt mittlerweile als einer der führenden Köpfe der italienischen Craftbeer-Bewegung.

Ich hatte die Gelegenheit drei seiner Biere zu probieren und möchte Euch die Verkostungsnotizen natürlich nicht vorenthalten:

ViaEmilia

 

Das VIÆMILIA ist ein hopfengestopfes Kellerpils. Es ist das erste von Giovanni Campari entwickelte Bier und das Signature Brew von Birrificio del Ducato. Der für diese Spezialität verwendete Hopfen ist der blumig-würzige Tettnang Tettnanger, welchen der Braumeister kurz nach der Ernte persönlich in Pettnang abholt.

Schaum: gutes Schaumvolumen, gute Stabilität

Farbe: hellgelb

Klarheit: opal

Geruch: rein, durch Hopfenstopfen sehr hopfenaromatisch, allerdings nicht alles überlagernd, sehr angenehm

Geschmack: leichte Bittere, angenehme Rezenz, lebending, vollmundig, Weizencharakter

Alkoholgehalt: 5,0 % vol.

Fazit: Das VIÆMILIA hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die angenehme Hopfennote und der frische, süffige Charakter des Bieres machen das VIÆMILIA zu einem idealen Begleiter für einen entspannten Sommerabend.

 

 

 

Chimera

 

Das zweite von mir verkostete Bier war ein Belgian Dark Strong Ale mit dem Namen Chimera. Das obergärige Chimera genießt eine zweite Gärung in der Flasche und ist eine Hommage an die großen belgischen Biere, die Giovanni Campari dort als junger Mann verkosten durfte.

Schaum: Schaumvolumen und -stabilität sind in Ordnung, allerdings geringer als beim VIÆMILIA

Farbe: schwarzbraun-schwarz

Klarheit: leicht trüb

Geruch:deutlich malzaromatisch, kräftig, süßlich, reife Banane, karamelig

Geschmack: recht kräftige Rezenz und dadurch eine angenehme Frische für ein so schweres Bier, röstmalzaromatisch, kräftig, harmonisch ausklingend

Alkoholgehalt: 8,0 % vol.

Fazit: Auch das Chimera ist ein absolut empfehlenswertes Bier, solang man mit den schweren Strong Ales etwas anfangen kann. Ingsesamt hat es mich allerdings etwas weniger begeistert als das VIÆMILIA.

 

 

 

WeedingRauch

 

Bier Nr.3 war das Wedding Rauch, welches Giovanni Campari für seine eigene Hochzeit entwickelte. Seine Frau liebt die klassischen Rauchbiere aus Bamberg und auch den Hochzeitsgästen gefiel das Wedding Rauch so gut, dass es nun fest zum Sortiment von Birrificio del Ducato gehört.

Schaum: wenig stabil

Farbe:  dunkelbraun

Klarheit: leicht trüb

Geruch: kräftig, klar rauchig – allerdings nicht zu dominant

Geschmack: angenehme Rezenz, fast schlank, recht kurzer Nachklang

Alkoholgehalt: 5,2 % vol.

Fazit: Neben der geringen Schaumstabilität gefiel mir der etwas zu dünne Körper nicht ganz so gut, weshalb das Wedding Rauch bei dieser kleinen Verkostung nur den dritten Rang belegt. Wer ein leichtes Rauchbier sucht, ist mit dem Wedding Rauch allerdings gut beraten.

 

 

 

Gesamtfazit: Wer Craft Biere mag, der sollte die Biere von Birrificio del Ducato unbedingt ausprobieren. Alle drei Abfüllungen zeigten das Können des Braumeisters, dessen Spaß an der Arbeit man bei jedem Schluck seines Bier schmeckt. Leider sind die Biere von Birrificio del Ducato meines Wissens nach noch nicht in Deutschland erhältlich, sie lassen sich jedoch problemlos im Online-Shop des Herstellers bestellen

Robin Stein (†)

Robin Stein, Jahrgang 1987, war studierter Lebensmitteltechnologe und der Jüngste im Team. Sein Weg führte ihm nach dem Abitur 2006 über ein viermonatiges Praktikum in Pusser's New York Bar in München nach Bergisch-Gladbach, wo er eine Ausbildung als Hotelfachmann im Schlosshotel Lerbach absolvierte. Seine persönlichen Honigfallen waren Champagner, Obstbrände, Wein und Whisk(e)y.

2 Kommentare

  1. Oliver Steffens

    Hallo Max,

    der Bierzwerg hat zwar Biere von Birrificio Del Ducato, aber keines der drei oben besprochenen…

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