Black Tot Day – Segellaune mit Lamb’s Navy Rum

Auf die Traditionen der britischen Navy angesprochen, antwortete Winston Churchill knapp, dass es nur drei gäbe: Rum, Sodomie und die neunschwänzige Katze. Widmen wir uns der ersten. Bis zum 31. Juli 1970 war es gute Tradition, jedem britischen Matrosen täglich 70 ml Rum auszugeben – seinen „Tot“. Die Matrosen haben anfänglich sogar bis zu einem halben Liter Rum pro Tag bekommen. Das wurde dann aber immer weiter reduziert, bis es sich eben auf 70 ml eingependelt hat. Diese Menge war nötig, da zu früheren Zeiten schlicht kein steriles Wasser zur Verfügung stand. Mit dem Rum konnten die Matrosen ihr Wasser dann keimfrei machen. Die britischen „proof“ von 57 % vol. stammen übrigens auch aus der Zeit. Dies war der Alkoholgehalt bei dem durch Spirituosen durchnässtes Schwarzpulver noch gezündet hat. Jedoch stellte man in den späten Sechzigern fest, dass komplexe moderne Waffen unter Alkoholeinfluss deutlich schwieriger zu bedienen waren als mittelalterliche Kanonen und man beschloss diesen Brauch aufzugeben. Der 31. Juli 1970 wurde so zum Black Tot Day. Auf den Tag 44 Jahre später feierten wir die Wiedereinführung von Lamb’s Navy Rum in Deutschland, einem Rum, der zusammen mit dem Pussers Rum für große britische (Navy) Rumtradition steht. Stilecht im Dreimaster schipperten wir die Elbe herab – und wieder hinauf. Und auch für Rum war gesorgt. Glücklicherweise gab es für jeden mehr als eine Tagesration und wir wurden auch nicht in die Wanten geschickt. Umso mehr Zeit, den Ausblick und Rum-Cocktails zu genießen. Nach mehreren Stunden auf der Elbe bei Sonne, Musik und Lamb’s Navy Rum fuhren wir wieder im Museumshafen der Hafencity ein.

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Was aber können Lamb’s Navy Rum und der neue Spiced „Rum“? Sicherlich ist er kein Sipping Rum (welcher Matrose hätte dafür auch Zeit gehabt?). Dafür aber durchaus spannend in gemixten Cocktails. Bevor wir aber dazu kommen, zwei Cocktaileindrücke vom Boot:

1.) Lamb’s Navy Rum macht mit Limette und Gingerbeer einen hervorragenden Düster & Böig (the drink formerly known as Dark & Stormy). Auch sehr lecker mit dem Lamb’s Spiced Rum.

2.) Wenn man bei einem Manhattan den Rye durch Navy Rum und den Wermut durch grünen Chartreuse ersetzt ist das viel – aber kein Manhattan mehr! 😉

3.) Die dunklen Molassenoten rufen auch danach, gehaltvolle Cocktails für den bald bereits einsetzenden Herbst zu mixen. Ein Rum Cynar Flip lässt die dunkle, volle Würze des Rums mit den Cynar-Kräutern kombinieren. Abgemildert wird die Schwere durch das Ei, ein Rollkragenwetter-Cocktail. Und eine leckere Rum Flip Variation.

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Die Bilder wurden dankenswerterweise von Borco zur Verfügung gestellt, da mein Kameraspeicher den Geist aufgegeben hatte. Es gilt unser Disclaimer: Wir schreiben nur über das, was wir mögen! Trinklaune.de hat für die Verkostung Produktproben erhalten und war zu Gast auf der Veranstaltung. Daran geknüpft war weder die Verpflichtung zur Berichterstattung noch eine Einflussnahme auf den Inhalt des Artikels.

tikiwise

Beruflich wandelt er auf David A. Emburys Spuren. Dessen Sour-Verhältnis von 8:2:1 irritiert ihn jedoch immer noch. Seine Aufmerksamkeit gilt American Whiskey, Tequila, Mezcal und allerlei Nischenspirituosen, aber auch Rezepten jenseits der Standards.

Edinburgh National Gallery of Modern Art

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