Zwei Tage und drei Nächte im November in Dresden. Da gab es viel zu besichtigen und zu unternehmen. Frauenkirche, Semperoper, Stadtrundfahrt. Das Abend- und Nachtprogramm war somit etwas limitiert. Der erste Abend startete um 18°° Uhr mit einem Barbesuch. Das Dresden Gin House im Hotel „Suitess“ (Barchef David Georgi) schien mir ein wunderbares Barkonzept zu sein, zum Start in einen entspannenden Abend. Die Trendspirituose Gin in den Focus zu stellen und in einer klassisch eleganten Salon Bar zu präsentieren, zeugt von gutem Geschmack und verheißt einen genussvollen Einstieg in das Nachtleben. Um es vorweg zu nehmen: ich wurde nicht enttäuscht.
Mein Gastgeber an diesem Abend war Waldemar Bornemann, ein im Dresdener Raum bekannter und versierter Bartender, der mich exzellent betreute.
Mein Wunsch als Start in den Abend war ein Negroni und er empfahl mir eine Variante des Dresdeners Stephan Gregor (Barchef der Studio Bar) den
Gregoroni
Beefeater 4cl
Roter Vermouth 3cl
Campari 2cl
Roses Lime Juice 2cl
Zitronensaft (frisch) 2cl,
Shake, doublestrain.
Aus meiner Sicht mitnichten eine Negroni-Variante, denn der Drink geht Richtung Sour, aber eine sehr stimmige Kreation und eine gute Empfehlung.
Als zweiten Drink vor dem Essen wünschte ich mir etwas deutlich Leichteres. Herr Bornemann empfahl mir einen Collins oder besser gesagt eine Art alkoholischer Limonade:
London Leaves
Finsbury 47 4cl
Apfelsaft (klar) 4cl
Zitronensaft (frisch) 2cl
Zuckersirup 1cl
Minze
Sodawasser on top auf Eis serviert.
Ein gute Wahl: ein entspannter Durstlöscher, der auch als Sommerdrink sein Platz haben wird.
Die Gin-House Bar nahe der Frauenkirche überzeugte mich mit perfektem Service, einer interessanten Barkarte, einer schönen Spirituosen Auswahl, harmonischen Drinks und einem stilvollen Ambiente. – Zum Essen ging es 200m weiter über den Neumarkt ins „Henricus“, ein Restaurant mit deutsch-mediterraner Küche nahe der Frauenkirche. Stilvolle, kühle Atmosphäre mit offener Küche. – Schön. Das Essen (ich wählte das Menue) war ohne Fehl und Tadel. Dass bei mir aber keine innere Erregung aufkam, lag allein daran, dass mir ein wenig Finesse bei der Würzung fehlte. – Insgesamt aber eine sehr ordentliche Leistung: Der Service war unauffällig im positiven Sinne und exzellent. Die Preise gehoben, aber der Qualität der Speisen und der Lage angemessen.
Zum Schluss von Teil 1 über „Trinklaune in Dresden“ noch eine Shop Entdeckung. Zentrumsnah fand ich ein Ladenlokal namens Whisky & Genuss. Kein besonders origineller Name, der aber eine Ahnung davon gibt, was einen erwartet. Genießen kann man im Cafe-Bereich diverse Kaffeespezialitäten und anschließend diverse Whisky Spezialitäten erwerben. Das wäre erst mal nichts besonderes und keiner besonderen Erwähnung wert. Es gibt unzählige Spirituosen Geschäfte.
Zu etwas Besonderem machen ein solches Geschäft ihre Inhaber. Ein Gespräch mit einem der Geschäftsführer Roy Arnold überzeugte mich, es mit einem Whisky-Enthusiasten zu tun zu haben. Arnold arbeitete eine zeitlang in einer schottischen Brennerei und erwies sich als profunder Kenner des schottischen Nationalgetränks: unsere Diskussion über Sinn und Unsinn einer Wasserzugabe per Pipette vor dem Whiskygenuss erwies sich als sehr fruchtbar. Eine tolle Beratung. – So macht Whiskyeinkauf in Dresden Spaß.
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