Dieser Beitrag ist Teil des Projekts: Vodka 2015.
God dag härliga människor,
Guten Tag liebe Leute,
Welchen Platz hat Vodka in der modernen Bar? Gute Frage.
Ich versuche mal in den nächsten Zeilen meinen Standpunkt ein wenig näher zu bringen da ich nun seit fast 4 Jahren den Job des Brand Ambassadors für den schwedischen Absolut Vodka und Absolut Elyx ausüben darf. Da erlebt man natürlich eine Menge.
Des Öfteren frage ich mich: Was hat Vodka Dir angetan?
Vodka bashing wo man hinschaut in der gehobenen Barkultur Deutschlands: Grimmige Mienen bei Vodka-Drink-Bestellungen, Abwertung durch Nicht-Listungen bis hin zu Tafeln vor der Tür: WE DO NOT SERVE VODKA!
Aber warum?
Vodka ist DIE meistgetrunkene Spirituose auf der ganzen Welt; gefolgt von Exoten wie Shochu und Cachaca.
Ist aber leicht erklärt: bevölkerungsreiche Kontinente in Kombination mit starkem lokalen Bezug der Produkte! Vodka hingegen ist eine sehr internationale Spirituose, die in den meisten Ländern auf Platz 1 weilt.
Vodka ist DER Aromaträger schlechthin.
Im Gegensatz zu vielen anderen Spirituosen und Likören dominiert Vodka nicht mit einer intensiven Eigennote den Geschmack sondern transportiert das gewünschte Aroma des Drinks und stimuliert so die entsprechenden Geschmacksknospen.
Vodka ist DER Bigseller in 90% aller Bars
Zu meinem Leidwesen oft in Form von fürchterlichen Energy-Mixturen und schlecht gepanschten Cocktails. Aber da lässt sich gegenarbeiten. Und das tue ich gerne. Und zwar immer. Vodka verkauft sich einfach gut bei den Endkonsumenten. Und nicht vergessen, liebe Bartender und Kollegen: „Vodka pays the Bills!“
Viele Gäste und Kollegen behaupten auch alle Vodkas schmecken gleich…?
Da frage ich mich wirklich ob man schonmal einen Weizen- gegen einen Roggen- oder sogar Kartoffelvodka verkostet hat. Da gibt es nämlich sehr wohl Unterschiede. Schon im Geruch! Meine Empfehlung: Blind-Tasting mit Absolut Elyx und Grey Goose. Es sind zwar 2 Weizen-Vodkas, aber probiert es selbst und schmeckt den Unterschied!
Zum Schluß noch 2 Empfehlungen meinerseits für den Einsteiger und für den Profi.
Einsteiger Vodka-Drink:
Cosmow Mule (Ein Hybrid vom Moscow Mule und dem Cosmopolitan)
4 cl Absolut Vodka
3 cl Cranberrysaft
¼ Limette
1 cl Lillet Blanc
Fill Ginger Beer
Dash Angostura Bitters
Alle Zutaten im Longdrinkglas auf Eiswürfeln aufbauen.
Mit einer Orangenzeste garnieren.
Profi-Vodka-Drink
Liquid Silk
5 cl Absolut Elyx
1 cl Falernum
Dash Peychauds Bitters
Alle Zutaten im Rührglas kaltrühren und auf einem großen, soliden Eiswürfel im Tumbler servieren.
Sternanis hinzufügen.
Skol, Euer Aki
Axel Klubescheidt, Brand Ambassador Absolut Vodka
Ich denke das Hauptproblem ist das Vodka keinen großartigen Eigengeschmack (Außer ein paar außnahmen Büffelgraßvodka,etc.) hat und dadurch ersetzbar ist.
Und sich am besten eignet nach nix zu schmecken und auch dafür meist genommen wird Vodka O / Cola / Energy und dazu der sogenannte Premium Vodka unter 10€ denn man sogut wie nur gemischt drinken kann und nur ein Ziel hat Promille zu machen.
Wer drinkt Vodka on the Rocks und welchen Vodka??? (100% Kartoffel (Vikingford)oder auf Korn Basis (Lion, Ketel One) mit creme Karakter eignen sich dazu…..)
Ok es gibt ein paar wenige Drinks indennen vodka entscheiden ist z.B. Moskau Mule.
In dem ein Korn lästiger Vodka ideal ist aber da stellt sich die Frage ob man, dass nicht auch mit Deuschen Korn auch hinbekommt ??? Fals ja wäre er wieder Ersetzbar.
Es ist zwar schön das Vodkas erwähnt werden, aber warum müssen diese über 30€ die Flasche kosten???
MFG
Das liest mancher jetzt sicher nicht gerne, aber wenn Ich in eine Bar gehe, will ich etwas trinken, was ich mir daheim nicht kurz zusammenmixen kann.
Dann kommt noch das gefühlte Preis Leistungsverhältnis dazu.
Wenn in einer Bar der White Russian (wo nunmal Vodak drin ist) genausoviel kostet, wie ein Cocktail mit Whisky, wo die Flasche 4xso viel kostet, fühle ich mich etwas veräppelt, wieso beide gleich teuer sind.
Von Seite des barbetreibers aus ist es logisch.
Zum einen vermeidet man so das Leute einfach das billigste nehmen (gerade bei Gruppen, wo nur 1 oder 2 Cocktailfans dabei sind) zum anderen machen manche Bars es ja auch als Erziehungsmethode.
Sprich die verkaufen einem Wodka Redbull, dann aber für 18€ und hoffen das man nächstes mal so klug ist, „etwas anständiges“ zu bestellen.
Ist eben wieder Teil des Vodka Bashings, das in Teilen ja sogar richtig ist.
Eine gehobene Bar könnte man nicht führen, wenn man Vodka energy zu normalen Preisen auf der Karte hat und der Laden am WE mit Leuten voll ist, die das Trinken.
Vodka ist eine extrem günstig zu produzierende und nahezu geschmacksneutrale Spirituose. Und damit sind die Gründe für die weltweite Beliebtheit und die Abneigung der gehobenen Barszene auch schon weitestgehend erklärt. Vodka wird hauptsächlich von Personen konsumiert denen es weniger um den Geschmack und mehr um den erzielten Effekt des Rausches geht – egal ob Hausfrau, Partygänger oder Alkoholiker. Das lässt sich mit dem Genuss den die gehobenen Barkultur propagiert schlecht vereinen.
Generell hätte ich von einem »Brand Ambassador« etwas mehr erwartet als das schlichte Abarbeiten von Verkaufsstatistiken (viel bedeutet übrigens nicht zwangsläufig gut) und Floskeln wie »Vodka pays the bills!«. Das letztere dürfte auch eher auf die Großraumdisko zutreffen als auf die klassische Cocktailbar. Dazu sind beide Cocktailvorschläge mit anderen Spirituosen (z.B. Gin im Cosmow Mule bzw. ungelagterer Rum im Liquid Silk) deutlich interessanter.
Wenn man mit Vodka Genusstrinker erreichen will müssen neue Konzepte her. Fragt sich nur wer diese liefern kann.
„Wenn man mit Vodka Genusstrinker erreichen will müssen neue Konzepte her.“ – MICROBOY
Daran glaube ich auch und so wie es aussieht tut sich auch schon ein bisschen was im Wodka Segment – zumindest stellt „The Spirits Business“ eine interessante Entwicklung fest:
“The Vodka Masters 2014 illustrates a growing trend for vodka to move beyond umpteen distillations and filtration through unicorn’s tears to a focus on the basics: good distilling methods and quality ingredients,” noted spirits writer David T. Smith
Ich glaube das insbesondere diese Entwicklung positive Auswirkungen für das Segment haben wird und das sich Wodka in Zukunft stärker über die eigentliche Qualität und den daraus resultierenden Geschmacksprofilen positionieren wird.
Dear Microboy,
zu Deinem Kommentar folgende Antwort meinerseits:
Bei Vodka geht es sehr wohl um Geschmack, sogar um denn ganz feinen: Königsklasse bei Blind Tastings: Vodka: hier die feinen, kleinen, aber prägnanten Unterschiede zu erkennen verlangt eine sehr feine Sensorik.
Das natürlich Partygänger oder sogar Alkoholiker dies nicht haben und Billig-Schnaps verzeren ist schon klar, hier spielt aber die Kategorie keine Rolle! Vodka gibte s auch in billig und schlecht; schon klar!
Genuss mit Vodka in der gehobenen Barkultur? Definitiv. Dann frag mal Deinen Bartender des Vertrauens. Der wird Dich dann schon aufklären!
Desweiteren habe ich keine Verkaufsstatistiken abgearbeitet, sondern nur versucht zu erklären warum Vodka auch in der gehobenen (wo Du Dich anscheinend rumtreibst) Barkultur seinen stellenwert haben sollte. Darum ging es ja nunmal hier in diesem Artikel.
„Vodka pays the bills“ ist natürlich mit ein wenig Ironie versehen. Ich hoffe das versteht jeder!
Wenn man aber die 20% „gehobenen Barkultur/Barszene“ im Gegensatz zu den 80% „Mainstream-Bars“ (böses Wort) setzt, ist Vodka am Ende des Tages die Cash-Cow bzw. der Liebling der Endkonsumenten oder in Deinen Worten der Alkoholiker und Partygänger.
Das meine Cocktailvorschläge nicht so interessant mit der Basisspirituose Vodka sind ist natürlich eine ganz klare Geschmackssache, deswegen auch nicht diskussionswürdig an dieser Stelle.
Neues Konzept für Vodka-Conaisseure?
Dann lies mal den Artikel von Florian zu Freimut Vodka oder probier mal Absolut Elyx. Das sind Vodkas mit Substanz, mit Charakter und einem definitiven wenn nicht sogar absoluten Aromenprofil.
Das müssen dann nur noch die Alkohiliker und Hausfrauen verstehen.