Projekt: Vodka 2015 – Grey Goose von Joscha Henningsen

Dieser Beitrag ist Teil des Projekts: Vodka 2015.

Feinster Winterweizen aus dem Brotkorb Frankreichs, der Picardie, wird mit dem sanften Quellwasser aus Gensac, dem Herzen Cognacs, vermählt und unter den wachsamen Augen des Maître de Chai zum „World’s best tasting Vodka” verarbeitet.

Nun ja. Ich gebe zu, dass ich Wodka gegenüber doch recht skeptisch war – damals, vor fast 2 Jahren, als mich Thorsten Husmann in Hamburg ansprach. Auch vor 5-6 Jahren, als ich in die Barszene eintauchte, gehörte Wodka eher nicht zu meinen favorisierten Spirituosen. Oder damals, vor 10-11 Jahren, als ich in der Gastronomie… Moment: Vor 10-11 Jahren, als ich anfing, Zeit in der Gastronomie zu verbringen, war ich überhaupt nicht skeptisch!

Damals, als die Drinks noch „Flying Kangeroo“, „Green Spectacles“ und „Swimming Pool“ hießen, ohne jegliche Scham in jedem Drink mindestens 2 Basisspirituosen, 3 Säfte – und gern immer wieder der eine oder andere Barlöffel Sahne ihren Platz fanden.

Damals kam mein Barchef mit einer Flasche Grey Goose zu mir und sagte: „Dieser Wodka ist der beste (und teuerste) Wodka, den du derzeit bekommen kannst.” Und er hat geschmeckt. Wie er geschmeckt hat. Als Martini Cocktail genauso gut wie in besagten anderen Farb- und Geschmackskombinationen.

Aber was ist seitdem passiert? Woher kommt die Skepsis?

In meiner Position als Markenbotschafter ist es meine Aufgabe, mich mit einem Produkt auseinanderzusetzen. Sehr detailliert und – möglichst – aus jeder erdenklichen Perspektive. Ich hinterfrage!

Was kostet das Produkt? Wie wird das Produkt hergestellt? Wie wird ein Produkt vermarktet? Wie denkt die Zielgruppe darüber? Und über allem hängt das kleine, aber sehr wichtige Wörtchen „warum“.

Und während ich hinterfrage, wundere ich mich. Vor allem über die Entwicklung mancher Spirituosen in den Köpfen der Szene. Wie kann es beispielsweise sein, dass ein Produkt, dessen Alleinstellungsmerkmal darin besteht, dass im Herstellungsverfahren die Klinge eines „scharfen Messers” genutzt wird, seinen Weg sowohl in die Rückbuffets der Bars als auch in die Köpfe der Menschen findet, Wodka hingegen jedoch durchaus kategorisch als marketinglastiges Mainstreamprodukt angesehen wird?

henningsen

Und während ich mich wundere stelle ich fest, dass ich mit Hilfe meiner persönlichen Erfahrung der letzten 10 Jahre diese Fragen doch auch selbst beantworten könnte: Auf der Suche nach Anerkennung und Individualität – und hier ließe sich die gesellschaftliche/moralische Keule gleich mit auspacken – verlieren wir das Ziel, die Substanz, das, worum es geht, doch viel zu häufig aus den Augen.

Sollte also mal ein wenig (französisches Quell-) Wasser zur Hand sein, schlage ich vor, es als Erfrischung zu nutzen, damit wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren können. Eventuell verdeutlicht sich ja dann auch, dass zu der Einordnung eines Produktes oder einer Kategorie ganz eindeutig eine differenzierte Denkweise gehört: der Geschmack und der Geruch, das Aussehen und die Erscheinung, die Gesellschaft und die Umgebung, die Stimmung und der Zeitpunkt. Um nur einige wenige zu nennen.

Wodka funktioniert – wie alle anderen Spirituosen ebenfalls – auch für mich natürlich nicht immer. Wenn, dann allerdings bevorzuge ich die Eleganz von GREY GOOSE und diese gern gemeinsam mit NOILLY PRAT als:

Dry Martini Cocktail (50ml GREY GOOSE, 10ml NOILLY PRAT Original Dry, Zitronenzeste)

Ich bin sehr froh, seit nunmehr 2 Jahren für das französische Portfolio von Bacardi verantwortlich zu sein. Wodka steht dabei im Fokus – und das gefällt mir sehr. Santé!

Joscha Henningsen, Ambassador French Brands | Bacardi

Gastblogger

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