Trinkt mehr Cognac! Zum Beispiel Cognac Park XO

Cognac Park existiert noch nicht sonderlich lange, das Haus wurde erst 1991 von Dominic Park, einem Weinkaufmann mit schottischen Wurzeln, gegründet. Dafür ist die Familie, die Cognac Park 2008 übernommen hat, schon eine ganze Weile länger im Cognac-Geschäft: Seit 1880 destilliert die Familie Tessendier Cognac, der jedoch meist an die Großen der Branche verkauft wird. Die Brüder Jérôme und Lilian Tessendier gingen neue Wege und wandelten Cognac Park zu einem, wie sie sagen, modernen Cognac. Was das genau bedeuten soll, erfährt man auch auf der Website des Hauses nicht, jedoch hatte ich in der Tat häufig den Eindruck gehabt, dass die Marke Cognac Park etwas frischer und moderner wirkte, als manch alteingesessenes Haus.

Besonders interessant aus diesem Haus ist der Cognac Park XO. Von der Existenz dieses großartigen Cognacs, der in Deutschland zwar nur schwer, aber zu vernünftigen Preisen erhältlich ist, erfuhr ich durch Herrn Meyer, der diesen gern und häufig im Le Lion verwendet. Doch trotz dieser Aufmerksamkeit kam Cognac Park auch in der jüngsten Vergangenheit nicht über den Status des Geheimtipps hinaus. Das ist der XO aber völlig zu recht – wegen des hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses und wegen des großartigen Geschmacks.

Cognac Park XO
Nase Kräftig, Holzfass und etwas mineralische Noten
Gaumen Gewürze, getrocknete Aprikosen, viel Frucht, mild auf der Zunge
Abgang Aussergewöhnlich lang, fruchtig

Als Drink zum Cognac Park XO wählte ich den Sidewinder von Phil Ward, der einen kräftigen Cognac sicher gut vertragen würde. Das Rezept findet sich z.B. auf Seite 219 des 2014 erschienenen Buches ‚Death & Co: Modern Classic Cocktails‚.

6cl Cognac Park
1,5cl  Laird’s Bonded Apple Brandy
0,75cl Benedictine
0,75cl Chartreuse jaune
1 dash Absinth
1 dash Peychaud’s Bitters

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Dieser Drink ist gewiss kein Leichtgewicht, jedoch viel weniger kräftig, als ich im Vorwege annahm. Daher: Nur Mut! Wer sich traut wird mit einem hervorragenden, würzigen, wärmenden Drink mit feinen Apfel- und Minznoten  und einem ewig langen Abgang belohnt.

Oliver Steffens

Jahrgang 1970, wandte sich nach intensiver Beschäftigung mit Weinen und Whiskys der Cocktailbar zu. Selbst einmal in der Gastronomie tätig gewesen, hat ihn dieses Thema nie wirklich losgelassen und so interessiert er sich auch für Barkonzepte und deren Umsetzung.

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