Um heutzutage einen Gin erfolgreich im Markt platzieren zu können, benötigt man ein gutes Produkt, eine ansprechende Flasche und eine gute Geschichte. Friedrichs Dry Gin erfüllt jeden einzelnen dieser Ansprüche.
Friedrichs Dry Gin kommt aus dem Haus Schwarze und Schlichte in Steinhagen. Hier wird schon der eine oder andere aufhorchen, denn, ja, der Friedrichs Gin stammt aus dem Haus, aus dem auch der Traditionswacholder Steinhäger kommt. Technisch ist der Unterschied zwischen Gin und Wacholder gering. Wie beim Gin wird Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs verwandt. Außer Wasser dürfen nur Wacholderbeeren und Hefen zugesetzt werden, letztere nur, weil Wacholderbeeren durch den relativ hohen Gehalt an ätherischem Öl sowie an Harzstoffen nur schwer vergärbar sind. Wacholder muss mindestens 30 Volumenprozent haben, Gin 37,5, Steinhäger sogar 38 Volumenprozent. Seit 1766, also in diesem Jahr seit 250 Jahren, wird hier Steinhäger, eine gesetzlich geschützte Bezeichnung des in Steinhagen hergestellten Wacholders, gebrannt. Es liegt also auf der Hand, dass man im Haus Schwarze und Schlichte mit dem Umgang mit Wacholder vertraut ist.
Für den Friedrichs Dry Gin werden neben toskanischen Wacholderbeeren noch elf weitere Botanicals, wie Orangenblütenblätter, Koriander, Angelikasamen, Curaçaoschale, Süßholzwurzel, Rosmarin, Jasmin- und Lavendelblüten verwandt.
Pur macht der Friedrichs keinen Hehl aus seiner Herkunft: In der Nase liefert er sehr viel Wacholder. Auf der Zunge cremig, die 45vol% Alkohol melden sich zu Wort, ohne zu brüllen und der würzig-kräutrige Abgang weiß zu gefallen.
Zur Praxis:
Im Gin&Tonic ist für mich das Schweppes Dry die erste Wahl. Fever Tree funktioniert auch, Gents leider nicht so gut. Im Negroni macht der Friedrichs Dry Gin eine gute Figur. Sein Wacholdergerüst macht immer einen schmackhaften Drink. Mit Punt e Mes auf der sehr herben Seite, mit Antica Formula etwas sanfter ohne gezähmt zu werden. Das gefällt mir. So wie der ganze Friedrichs Dry Gin.
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