Navy Island Navy Strength Jamaica Rum – Der mit dem Bumm-Erlebnis

Haben Sie sich die letzten Monate (und Jahre) auch damit beschäftigt, Gin Tonic zu trinken? Weil „Whisky ohne Altersangabe immer jünger wird“ und der „Rum gepanscht“ ist? Das ging mir auch so. Aber es wird sich demnächst ändern, glauben Sie mir. Und das liegt an folgendem Rum:

 

Navy Island Navy Strength Jamaica Rum

– hat: 57%

– ist: ein Blend aus elf verschiedenen 100% Pot Still Rum aus den Destillerien Worthy Park, Hampden und Monymusk.

– hat nicht: geschmacksgebende Zusätze (Zucker, Glycerin, Vanillin) – nach Eigenangabe des Herstellers.

Der Rum fließt dick und ölig in das Tastingglas. Die ersten Aromen in der Nase sind ein Aha-Erlebnis. Oder besser ein Bumm-Erlebnis. Der Jamaikaner ist kraftvoll trotz nur geringer alkoholischer Schärfe. Die Hochester-Töne sind typisch jamaikanisch. Brauner Zucker und Vanille. Gebackene Kochbanane auf Honig. Pflaumenmus. Bumm. Ein Knaller-Rum und das ohne den Zusatz künstlicher Aromen. Am Gaumen machen sich die 57% bemerkbar. Die süßen Aromen waren Sirenengesänge. Holz und trockene Früchte fordern die Geschmacksnerven – und für manch ungeübten Trinker sicherlich auch zu sehr. Wer aber mutig standhält, der wird mit einem ellenlangen Abgang und dem authentischsten Jamaika-Rum-Feeling seit langem belohnt. Wer also bereits seinen Smith & Cross liebt und statt mit Rumaroma mit Appleton Reserve gerne mal den Kuchen backt, sollte sich hier seinen Dritt-Jamaikaner zulegen.

Jamaika-Rums eignen sich bekanntlich nicht nur zum Kuchenbacken. Die Performance im Mai Tai ist entscheidend. 6 Rum, 1,5 Curacao, 0,75 Zucker, 0,75 Orgeat, 3 Limette. Unseren Mai Tai machen wir übrigens mittlerweile mit Palms Palmzuckersirup, der soviel Farbe und Muscovado-Süße mitbringt, dass er den Mai Tai auf ein ganz neues Level hebt. Auch hier: ein idealtypischer Mai Tai mit Kraft, Fülle, Frische und ausreichend Süße. Beseelt von der Neuentdeckung haben wir uns zudem an den Navy Dock Daiquiri gewagt. 3 Teile Rum, 1,5 Cynar 1 Limette, 0,5 Maraschino. Seit längerem ist bekannt: Cynar kann viel. Und der Navy Dock meistert die Rolle im Bitter-Süß-Sauren Daiquiri-Twist ebenfalls spielend.

Rum hat wieder einen Platz im Scheinwerferlicht verdient. Jedenfalls solcher in der Qualität des Navy Island Navy Strength.

Es gilt unser Disclaimer: Wir schreiben nur über das, was wir mögen! Trinklaune.de hat für die Verkostung Produktproben erhalten. Daran geknüpft war weder die Verpflichtung zur Berichterstattung noch eine Einflussnahme auf den Inhalt des Artikels.

tikiwise

Beruflich wandelt er auf David A. Emburys Spuren. Dessen Sour-Verhältnis von 8:2:1 irritiert ihn jedoch immer noch. Seine Aufmerksamkeit gilt American Whiskey, Tequila, Mezcal und allerlei Nischenspirituosen, aber auch Rezepten jenseits der Standards.

Blick vom Hotelzimmer auf die Hohe Tatra

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Navy Island Navy Strength Jamaica Rum – Der mit dem Bumm-Erlebnis

Haben Sie sich die letzten Monate (und Jahre) auch damit beschäftigt, Gin Tonic zu trinken? Weil „Whisky ohne Altersangabe immer jünger wird“ und der „Rum gepanscht“ ist? Das ging mir auch so. Aber es wird sich demnächst ändern, glauben Sie mir. Und das liegt an folgendem Rum:

 

Navy Island Navy Strength Jamaica Rum

– hat: 57%

– ist: ein Blend aus elf verschiedenen 100% Pot Still Rum aus den Destillerien Worthy Park, Hampden und Monymusk.

– hat nicht: geschmacksgebende Zusätze (Zucker, Glycerin, Vanillin) – nach Eigenangabe des Herstellers.

Der Rum fließt dick und ölig in das Tastingglas. Die ersten Aromen in der Nase sind ein Aha-Erlebnis. Oder besser ein Bumm-Erlebnis. Der Jamaikaner ist kraftvoll trotz nur geringer alkoholischer Schärfe. Die Hochester-Töne sind typisch jamaikanisch. Brauner Zucker und Vanille. Gebackene Kochbanane auf Honig. Pflaumenmus. Bumm. Ein Knaller-Rum und das ohne den Zusatz künstlicher Aromen. Am Gaumen machen sich die 57% bemerkbar. Die süßen Aromen waren Sirenengesänge. Holz und trockene Früchte fordern die Geschmacksnerven – und für manch ungeübten Trinker sicherlich auch zu sehr. Wer aber mutig standhält, der wird mit einem ellenlangen Abgang und dem authentischsten Jamaika-Rum-Feeling seit langem belohnt. Wer also bereits seinen Smith & Cross liebt und statt mit Rumaroma mit Appleton Reserve gerne mal den Kuchen backt, sollte sich hier seinen Dritt-Jamaikaner zulegen.

Jamaika-Rums eignen sich bekanntlich nicht nur zum Kuchenbacken. Die Performance im Mai Tai ist entscheidend. 6 Rum, 1,5 Curacao, 0,75 Zucker, 0,75 Orgeat, 3 Limette. Unseren Mai Tai machen wir übrigens mittlerweile mit Palms Palmzuckersirup, der soviel Farbe und Muscovado-Süße mitbringt, dass er den Mai Tai auf ein ganz neues Level hebt. Auch hier: ein idealtypischer Mai Tai mit Kraft, Fülle, Frische und ausreichend Süße. Beseelt von der Neuentdeckung haben wir uns zudem an den Navy Dock Daiquiri gewagt. 3 Teile Rum, 1,5 Cynar 1 Limette, 0,5 Maraschino. Seit längerem ist bekannt: Cynar kann viel. Und der Navy Dock meistert die Rolle im Bitter-Süß-Sauren Daiquiri-Twist ebenfalls spielend.

Rum hat wieder einen Platz im Scheinwerferlicht verdient. Jedenfalls solcher in der Qualität des Navy Island Navy Strength.

Es gilt unser Disclaimer: Wir schreiben nur über das, was wir mögen! Trinklaune.de hat für die Verkostung Produktproben erhalten. Daran geknüpft war weder die Verpflichtung zur Berichterstattung noch eine Einflussnahme auf den Inhalt des Artikels.

tikiwise

Beruflich wandelt er auf David A. Emburys Spuren. Dessen Sour-Verhältnis von 8:2:1 irritiert ihn jedoch immer noch. Seine Aufmerksamkeit gilt American Whiskey, Tequila, Mezcal und allerlei Nischenspirituosen, aber auch Rezepten jenseits der Standards.

Blick vom Hotelzimmer auf die Hohe Tatra

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