Bereits früher haben wir die Compagnie des Indes für ihre Transparenz und den reduzierten Zuckereinsatz gelobt. Seit 2016 ist Tricorne auf dem Markt. Ein weißer Rum-Blend, ähnlich dem Banks 5 Islands oder dem Plantation Three Stars. Er kommt mit schlagkräftigen 43% in die Flasche und wird nicht nachgezuckert. Florent Bouchet traut sich mit dem Tricorne nicht nur an die schon bekannten Mischung von Melasse Rum und Arrak. Arrak, der auch im Banks 5 Islands Verwendung findet, ist bekanntlich ebenfalls ein Destillat aus frischem Zuckerrohrsaft, bei dem während der Fermentation Reiskörner hinzugefügt wurden. Neben den 55% Melasse Rum aus Jamaika und Trinidad und Tobago und den 5% indonesischem Arrak werden 40% Rhum aus frischem Zuckerrohrsaft von La Reunion hinzugefügt. Mit dem Melasse-Zuckerrohr-Blend betritt Compagne des Indes Neuland. Gleichzeitig werden so alle wichtigen Rum-Stile in einem Blend vereinigt.
In der Nase spielt der Rhum die erste Geige. Frischer Zuckerrohr und eine leichte Vanillesüße. Er schmeckt cremig und forsch, etwas kräutrig nach Menthol. Jamaika lässt sich nicht ganz verleugnen. Wie üblich für einen ungelagerten Rum ist der Abgang kurz und knackig. Ein Daiquiri-R(h)um, wie er im Buche steht.
Über Arrak sprachen wir bereits. By the Dutch Arrack schreibt sich mit „ck“ – stammt aber ebenfalls von Indonesien und wird unter Beigabe von roten Reiskörnern fermentiert. Nach zweifacher Destillation in der Pot Still auf 60-65% wandert das Destillat bis zu 8 Jahre in Eichenholzfässer. Warum „bis zu“? Weil es sich beim Batavia Arrack um einen Blend handelt. Der Arrack wird im niederländischen Schiedam gelagert, geblendet und abgefüllt. Hierzu ließen die Gründer alte Handelsverbindungen nach Indonesien wiederaufleben. Eine enge Verbindung zwischen Indonesien und den Niederlanden besteht seit 1598, als der Seefahrer Cornelis Houtman auf Bali einige Fässer mit Pfefferkörnern erstehen konnte. Ab 1602 wurde Indonesien kolonialisiert – eine Fremdherrschaft, die bis 1949 währen sollte. Im 18. Jahrhundert jedoch wurde Arrack in Europa bekannt und beliebt – gerne als Zutat für den ominösen Swedish Punch. Einmal um die ganze Welt für ein Destillat – David Wondrich beschreibt Arrack daher nicht ganz zu Unrecht als „erste Premiumspirituose der Welt“. Laut Mixology ähnelt die Nase dem Geschmacksprofil Jamaikanischen Rums, „getragen von Noten grüner Äpfel, Birnen, Heu und einer Spur Rauch.“
Es lohnt sich also, bei Rum über die klassischen Stile hinauszu blicken. Oder wie man heutzutage sagt: „Piraten, die diesen Artikel gekauft haben, gefällt auch….“
Übrigens, bis zum 13.12.17 könnt ihr auf unserer Facebook Seite noch jeweils eine Flasche gewinnen!
1 Kommentar