Monkey 47 Distiller's Cut 2019

Monkey Distiller’s Cut 2019 – Dry Martini January

Dieses Jahr war es leicht. Jahr für Jahr (2018, 2017, 2016) mixen wir bei Trinklaune den neuen Monkey Distiller’s Cut und immer gibt es eine Martini-Variante. Immer ausgehend vom Gin. Und dieser Distiller’s Cut mit der Spezialzutat Macis hat es uns leicht gemacht. Er ist so aromenstark, dass man gezwungen ist, andere Wege zu gehen. Deshalb erstmal in die Verkostung:

Nase:
Monkey bleibt Monkey. Das ist ganz klar. Das typische und ganz klar wiederzuerkennende Bouquet schlägt aus dem Glas entgegen. Frucht, Intensität, Frische. Zitrus. Ein volles Paket Gewürzaromatik dazu – von allem ziemlich viel.

Gaumen:
Dieser Gin hat so viel Dampf, das merkt man mit dem ersten Schluck. Eine kräftige trockene Gewürzaromatik übernimmt das Steuer und lässt es auch nicht mehr los. Dazu Zitrus, ätherische Wacholdernoten, eine subtile Fruchtigkeit. Der Distiller’s Cut hat den Nachbrenner angeschaltet und bleibt sehr lang, kleidet den ganzen Mund aus. Das ist eine Ansage, noch breiter und aromatischer als der normale Monkey, dabei nicht speckig oder überladen, sondern konsequent gemacht, auf der sehr kräftigen Seite.

Monkey 47 Distiller's Cut 2019
Monkey 47 Distiller’s Cut 2019

Dieser Gin braucht ein Gegengewicht. Dass der offizielle Drink zum Gin ein orientalischer Sour mit vielen Komponenten (Muskat, Minze, Honig, Apfeltee) ist, überrascht keineswegs.
In der Martini-Ecke zu bleiben, war das Ziel. Aber dieser Gin dehnt die Grenzen der Kategorie weit, er wartet mit einer solchen Fülle von Aromen auf, wie man sie sonst häufiger bei fassgereiften Spirituosen findet. Vom Martini (Spirituose – Vermouth – Bitters – Zeste) zum Manhattan (Spirituose – Vermouth – Bitters – Zeste) ist es kein weiter Weg. Daher ist der Gedanke zum Drink, hier die Fronten aufzuweichen. Ja, ein Martini soll es werden, aber es braucht Gegenspieler, die mehr als schlanke Eleganz mitbringen.
Statt Vermouth: Maury. Ein aromenstarker roter Vin Doux Naturel (ja, ich bin gerade ein wenig verliebt in diese Kategorie) in hoher Qualität soll Volumen und Dichte beisteuern. Als Bitters gibt’s Cypress Bowl von Miss Better’s Bitters, die ein Garant für exzellente Bitters sind. Ein frischer, nadeliger Bitters mit feinem Holzton. Optimal, um zwischen den Welten Martini und Manhattan zu changieren. Frische braucht’s auch, es ist Januar und damit Bergamottensaison. Und das kräftige Aroma kann dieser Drink zweifellos vertragen. Schlussendlich also eine Kombination all der Zutaten, die ich sehr mag: Guter Gin, Vin Doux Naturel, zeitgemäßer Bitters und Bergamotte. Das kann nicht schiefgehen.

Maury Martini
5 cl Monkey 47 Distiller’s Cut 2019
2,5 cl Mas Amiel Charles Dupuy 2012 Maury
1 dash Miss Better’s Bitters Cypress Bowl
Bergamottenzeste

Rühren, straight, mit Bergamottenzeste aromatisieren

Maury Martini
Maury Martini

Der Duft nach Bergamotte dominiert zunächst natürlich, aber unter die herrliche Frische mischt sich in der Nase ein tiefer, dunkler und aromatischer Ton.
Auf der Zunge begrüßt ein klassischer Martini-Punch, alkoholisch, trocken, frisch. Viel kantige Kraft vom Gin, Frische, feine Frucht und ein Maul voll Aroma, genau wie der Gin selbst. Aber gerade im Abgang und beim zweiten oder dritten Schluck mischt sich das Volumen des Maury ein und macht hier einen Unterschied zum trockenen Vermouth. Mehr Fülle, ein Hauch samtig. Der Drink bleibt mehr im Martini- als Manhattan-Stil, aber für Martini-Puristen ist er sicher zu weit weg vom Standard. Aber für den Standard braucht’s auch keine besonderen Gins.

 

 

Es gilt unser Disclaimer: Wir schreiben nur über das, was wir mögen!
Trinklaune.de hat Monkey 47 Distiller’s Cut zur Verkostung erhalten. Daran geknüpft war weder die Verpflichtung zur Berichterstattung noch eine Einflussnahme auf den Inhalt des Artikels.

Torben Bornhöft

Torben Bornhöft beschäftigt sich seit 2004 leidenschaftlich mit Themen rund um Bar, Cocktails und Genuss. Nachhaltig geprägt durch fünf Jahre im Hamburger Le Lion und die Likörproduktion mit Forgotten Flavours liegt Torbens Fokus hier mittlerweile auf den Themen Champagner, Infusionen und Twists auf Klassiker.

1 Kommentar

  1. OK, diese Variante des Dry January ist deutlich überzeugender….

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Monkey 47 Distiller's Cut 2019

Monkey Distiller’s Cut 2019 – Dry Martini January

Dieses Jahr war es leicht. Jahr für Jahr (2018, 2017, 2016) mixen wir bei Trinklaune den neuen Monkey Distiller’s Cut und immer gibt es eine Martini-Variante. Immer ausgehend vom Gin. Und dieser Distiller’s Cut mit der Spezialzutat Macis hat es uns leicht gemacht. Er ist so aromenstark, dass man gezwungen ist, andere Wege zu gehen. Deshalb erstmal in die Verkostung:

Nase:
Monkey bleibt Monkey. Das ist ganz klar. Das typische und ganz klar wiederzuerkennende Bouquet schlägt aus dem Glas entgegen. Frucht, Intensität, Frische. Zitrus. Ein volles Paket Gewürzaromatik dazu – von allem ziemlich viel.

Gaumen:
Dieser Gin hat so viel Dampf, das merkt man mit dem ersten Schluck. Eine kräftige trockene Gewürzaromatik übernimmt das Steuer und lässt es auch nicht mehr los. Dazu Zitrus, ätherische Wacholdernoten, eine subtile Fruchtigkeit. Der Distiller’s Cut hat den Nachbrenner angeschaltet und bleibt sehr lang, kleidet den ganzen Mund aus. Das ist eine Ansage, noch breiter und aromatischer als der normale Monkey, dabei nicht speckig oder überladen, sondern konsequent gemacht, auf der sehr kräftigen Seite.

Monkey 47 Distiller's Cut 2019
Monkey 47 Distiller’s Cut 2019

Dieser Gin braucht ein Gegengewicht. Dass der offizielle Drink zum Gin ein orientalischer Sour mit vielen Komponenten (Muskat, Minze, Honig, Apfeltee) ist, überrascht keineswegs.
In der Martini-Ecke zu bleiben, war das Ziel. Aber dieser Gin dehnt die Grenzen der Kategorie weit, er wartet mit einer solchen Fülle von Aromen auf, wie man sie sonst häufiger bei fassgereiften Spirituosen findet. Vom Martini (Spirituose – Vermouth – Bitters – Zeste) zum Manhattan (Spirituose – Vermouth – Bitters – Zeste) ist es kein weiter Weg. Daher ist der Gedanke zum Drink, hier die Fronten aufzuweichen. Ja, ein Martini soll es werden, aber es braucht Gegenspieler, die mehr als schlanke Eleganz mitbringen.
Statt Vermouth: Maury. Ein aromenstarker roter Vin Doux Naturel (ja, ich bin gerade ein wenig verliebt in diese Kategorie) in hoher Qualität soll Volumen und Dichte beisteuern. Als Bitters gibt’s Cypress Bowl von Miss Better’s Bitters, die ein Garant für exzellente Bitters sind. Ein frischer, nadeliger Bitters mit feinem Holzton. Optimal, um zwischen den Welten Martini und Manhattan zu changieren. Frische braucht’s auch, es ist Januar und damit Bergamottensaison. Und das kräftige Aroma kann dieser Drink zweifellos vertragen. Schlussendlich also eine Kombination all der Zutaten, die ich sehr mag: Guter Gin, Vin Doux Naturel, zeitgemäßer Bitters und Bergamotte. Das kann nicht schiefgehen.

Maury Martini
5 cl Monkey 47 Distiller’s Cut 2019
2,5 cl Mas Amiel Charles Dupuy 2012 Maury
1 dash Miss Better’s Bitters Cypress Bowl
Bergamottenzeste

Rühren, straight, mit Bergamottenzeste aromatisieren

Maury Martini
Maury Martini

Der Duft nach Bergamotte dominiert zunächst natürlich, aber unter die herrliche Frische mischt sich in der Nase ein tiefer, dunkler und aromatischer Ton.
Auf der Zunge begrüßt ein klassischer Martini-Punch, alkoholisch, trocken, frisch. Viel kantige Kraft vom Gin, Frische, feine Frucht und ein Maul voll Aroma, genau wie der Gin selbst. Aber gerade im Abgang und beim zweiten oder dritten Schluck mischt sich das Volumen des Maury ein und macht hier einen Unterschied zum trockenen Vermouth. Mehr Fülle, ein Hauch samtig. Der Drink bleibt mehr im Martini- als Manhattan-Stil, aber für Martini-Puristen ist er sicher zu weit weg vom Standard. Aber für den Standard braucht’s auch keine besonderen Gins.

 

 

Es gilt unser Disclaimer: Wir schreiben nur über das, was wir mögen!
Trinklaune.de hat Monkey 47 Distiller’s Cut zur Verkostung erhalten. Daran geknüpft war weder die Verpflichtung zur Berichterstattung noch eine Einflussnahme auf den Inhalt des Artikels.

Torben Bornhöft

Torben Bornhöft beschäftigt sich seit 2004 leidenschaftlich mit Themen rund um Bar, Cocktails und Genuss. Nachhaltig geprägt durch fünf Jahre im Hamburger Le Lion und die Likörproduktion mit Forgotten Flavours liegt Torbens Fokus hier mittlerweile auf den Themen Champagner, Infusionen und Twists auf Klassiker.

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  1. OK, diese Variante des Dry January ist deutlich überzeugender….

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