Mehr Champagner für die Feiertage! Rosé ist hier im Blog ziemlich unterrepräsentiert. Zu oft scheint der höhere Preis kaum gerechtfertigt, das Kernproblem ist aber: Die meisten Roséchampagner sind völlig irrelevante Fruchtschorlen, gemacht für den schnellen Konsum auf dem Massenmarkt. Ganz anders bei Larmandier-Bernier in der letzten Woche und heute nun bei Bérêche et Fils. Neben Benoît Lahaye ist dies eines meiner absoluten Herzensweingüter überhaupt in der Champagne. Jeder Wein ist kraftvoll, energiegeladen und lang, das Portfolio ist spannend, die Weine sind charakterstark und eigen. Die Jahresproduktion des Hauses aus Ludes in der Montage de Reims ist mit 85.000 Flaschen ziemlich überschaubar. 2014 wurden vom Campania Remensis 5650 Flaschen gemacht.

Bérêche et Fils Campania Remensis 2014
60 % Pinot Noir, 30 % Chardonnay, 10 % Pinot Meunier; deg. 03/2018; 3 gr. / L.
Nase:
Eine extreme Präsenz schlägt aus dem Glas entgegen! Und so viel Energie. In einem schwarzen Glas würde kaum jemand darauf kommen, dass das ein Rosé ist. Keine besonders starke Frucht, sondern ein extrem stringenter und auffordernder Wein. Man will sofort probieren.
Gaumen:
Extrem viel Kraft und Energie. Frisch, klar und kühl wie ein Bergsee. Sehr straff, schöne, aber nicht überbordende Säure. Dass man von der Dosage nichts merkt und alles am richtigen Platz ist, muss man in dieser Liga kaum erwähnen, aber der Vollständigkeit halber sei es angemerkt.
Ein Champagner wie ein Profischwimmer. Kein Gramm Fett, athletisch, sehnig, präsent.
Es fällt schwer, hier einzelne Aromen herauszupicken. Aber das ist auch gar nicht unbedingt nötig. Das ist ein großer Champagner. Punkt. Frisch, charakterstark, lebendig und extrem stimmig in sich. Dabei mit einer angemessenen Unruhe und innerer Spannung ausgestattet, damit es auch nicht langweilig wird. Kaufen, probieren, begeistert sein.
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